Das ist der Titel eines Leitartikels in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ vom 27. Januar 2016. So wie die Frau Bundesministerin der Verteidigung denken wahrscheinlich ihre 200 Kolleginnen und Kollegen an den Spitzen der anderen Armeen der Welt ebenfalls. Aber keine einzige dieser 200 Persönlichkeiten denkt: „Wohin soll das führen?“ Zu einer friedlicheren Welt oder zu einer friedloseren Welt? Darauf angesprochen, würde jeder dieser Verteidigungsminister antworten:“Für die Beantwortung dieser Frage bin ich nicht zuständig.“ Die verkauften Waffen vagabundieren um den Erdball. Sie wechseln entweder auf den schwarzen Waffenmärkten der Welt den Besitzer oder auf dem Schlachtfeld aus den Händen des – toten – Verlierers in die Hände des – lebenden – Siegers. Der „Islamische Staat“ hat es verstanden, aus den Händen einer demoralisierten, sich auflösenden irakischen Armee modernste amerikanische Waffen zu erhalten. Peschmerga, deren Gehaltszahlungen ausbleiben, verkaufen Bundeswehrwaffen auf den schwarzen Waffenmärkten des Nahen Ostens. In diesem Chaos entstehen ständig neue Konfliktherde, in denen kleine und große Chefs ihre Meinungsverschiedenheiten mit Waffengewalt austragen. Deutschland kann nicht alle Flüchtlinge der Welt aufnehmen und die Bundeswehr kann nicht alle Konfliktfeuer der Welt austreten. Es wird Zeit, dass die Frau Bundeskanzlerin der Welt diese Wahrheit an passendem Ort zu passender Zeit beim passenden Anlass verkündet. Die deutsche Nation hatte nach der Wiedervereinigung und nach dem Ende des kalten Krieges, als es erstmalig in der Geschichte nur noch von Freunden umgeben war, zu Recht eine „Friedensdividende“ erwartet. Was ist daraus geworden? Der Ausspruch der Ministerin, Deutschland sei bereit, mehr Verantwortung in der Welt zu übernehmen, diente vor allem der deutschen Rüstungsindustrie, nicht dem friedliebenden deutschen Volke. Bevor wir unsere Bundeswehr in den immer zahlreicher werdenden Konfliktherden der Welt „verheizen“, sollten die Bundesministerin der Verteidigung und der Generalinspekteur einen Fragenkatalog wie folgt abarbeiten:1. Wer ist der Urheber des jeweiligen Konfliktherdes? 2. Welchen Beitrag leistet der zum Löschen des Konfliktfeuers? 3. Welchen Beitrag leisten die Ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates, die USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich, die gemäß UN – Charta die Hauptverantwortung für die internationale Sicherheit tragen, zum Löschen des Konfliktfeuers? 4. Wer finanziert die Konfliktparteien? 5. Wer beliefert die Konfliktparteien mit Waffen?6. Welchen Nutzen hat Deutschland vom Einsatz der Bundeswehr im jeweiligen Konfliktgebiet? 7. Wer trägt die Kosten des Einsatzes der Bundeswehr im Konfliktgebiet? 8. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Soldaten der Bundeswehr im Einsatzgebiet von ihren Feinden mit Waffen unter Feuer genommen werden, die in Deutschland produziert worden sind? Im übrigen: Deutschland sollte es sich abgewöhnen, als Hilfswilliger herbeizueilen, wenn die USA außenpolitisches Porzellan zerschlagen, um beim Einsammeln der Scherben zu helfen. Die NATO ist gegründet worden zur Abwehr der Armeen des Warschauer Paktes. Afghanistan hatte damit nichts zu tun. George W. Bush hat die NATO umfunktioniert, und niemand hat es gemerkt .Otfried Schrot