Die USA haben nur einen Tag nach Umsetzung des Atomabkommens und der daraufhin erfolgten Aufhebung der meisten Wirtschaftssanktionen gegen den Iran neue Sanktionen gegen das Land wegen seines „im Widerspruch zu einschlägigen Resolutionen des UN – Sicherheitsrates befindlichen“ Raketenprogrammes verhängt. Was soll das? Welcher Mann gibt einer Frau erst einen Kuss und im nächsten Augenblick eine Ohrfeige? Welcher Lehrer lobt einen Schüler und verpasst ihm im nächsten Augenblick eine Strafe? Wie kommt diese seltsame Politik von Belohnung und auf dem Fuße folgender Bestrafung beim iranischen Volke an? Wussten die USA nicht, dass parallel zu den Verhandlungen über das Atomabkommen das iranische Raketenprogramm lief? Hätte man die Atomfrage und die Raketenfrage nicht „in einem Paket“ verhandeln können, um ein Ergebnis „aus einem Guss“ zu erzielen? Kommentar 1:Obamas Außenpolitik zeigt Ermüdungserscheinungen. Kommentar 2: Man spürt hinter den Kulissen der nahöstlichen Außenpolitik das unermüdliche Wirken des „großen Hassers“ im Nahen Osten, der auf eine günstige Gelegenheit wartet, dem Iran und den Iranern präventiv Atombomben aufs Haupt zu werfen, Benjamin Netanjahu, der zusammen mit Kim Jong UN auf eine Parkbank mit der Inschrift „Reserviert für Sonderlinge“ gehört. Es ist zu befürchten, dass dieser seltsame „Doppelbeschluss“ zu einem massiven Vertrauensverlust der USA im Nahen Osten führen wird. Obama hat schlechte Berater gehabt. Otfried Schrot
Raus aus den Kartoffeln, rein in die Kartoffeln
- von Otfried Schrot
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