Es wird Zeit, dass der Scheinwerferkegel der öffentlichen Aufmerksamkeit einmal auf a l l e Schuldigen am Flüchtlingselend gerichtet wird:1.Die ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates, die USA,Russland, China, Großbritannien und Frankreich, die in erster Linie Verantwortlichen für die
internationale Sicherheit.2.Alle Rüstungsfirmen, die Waffen produzieren und exportieren.3.Alle
Staaten, die Waffenexporte dulden und begünstigen. 4.Alle Staaten, die auf Grund ihrer
Geheimdienstinformationen wissen, wer in das nahöstliche Kriegsgebiet Waffen liefert und keine
Anklagen gegen die Lieferanten beim Internationalen Gerichtshof einreichen. 5.Alle Angehörigen des
politisch – militärisch – industriellen Komplexes aller Staaten der Welt, die auf Grund ihrer
Einflussmöglichkeit auf den Gesetzgebungsprozess in ihren Ländern und auf das
Rüstungsexportgeschäft selbst Waffenexporte begünstigen oder überhaupt erst ermöglichen.
Deutschland ist von dieser Aufzählung gleich mehrfach betroffen. Herr Gauweiler, ich zweifele nicht
daran, dass die CSU mit den Rüstungsfirmen in Bayern eng „verbandelt“ ist. Machen Sie Ihren Einfluss
auf diese Firmen geltend, damit sie ihre Fließbänder umrüsten und nur noch Güter für den Bedarf in
Katastrophengebieten und für Katastrophenfälle produzieren und damit aufhören, die Kriegsfeuer in
aller Welt mit ihren Waffenexporten anzuheizen! Dann haben Sie das Flüchtlingsproblem bereits zur
Hälfte gelöst. Die Flüchtlinge, die an der deutschen Grenze ankommen, sind durch zahllose
überwundene Hindernisse abgehärtet, haben Meere, Flüsse, Grenzzäune, Hunger, Durst, Müdigkeit
und Krankheiten überstanden. Die haben sich einen stählernen Willen zugelegt. Die halten Sie weder
durch die Festlegung einer Obergrenze noch durch eine Betonmauer entlang der 3700 Kilometer
langen deutschen Grenze noch durch eine schussbereite Bundeswehr mit Schießbefehl auf! Auch die
europäischen „Freunde“ lassen uns im Stich. Selbst wenn in Brüssel eine Quote für die Verteilung von
Flüchtlingen festgelegt werden sollte, wird das nichts nützen, wenn die Flüchtlinge nun einmal nach
DEUTSCHLAND wollen. Unsere europäischen Nachbarn werden dazu nur sagen: „Bitte sehr, geht alle nach Deutschland! Wir haben nichts dagegen!“ Herr Gauweiler, mit dem Flüchtlingsproblem sind wir Deutschen allein. Entweder wir meistern es oder wir zerbrechen daran. Gelöst werden kann das
Problem nur in der UNO. Die jedoch gleicht zur Zeit einem rostigen Fahrrad, dass die
Hauptverantwortlichen auf den Schrotthaufen der Geschichte geworfen haben, was vor allem die
amerikanischen Präsidenten, die Rechtsnachfolger von Franklin D. Roosevelt, zu verantworten haben,
weil sie vergessen haben, was Roosevelt in die Charta hat schreiben lassen: “Es ist die Aufgabe der
UNO, die Menschheit von der Geißel des Krieges zu befreien!“ Wenn in der Vergangenheit nur ein
einziger deutscher Bundeskanzler einmal den Mut gehabt hätte, den jeweiligen amtierenden US –
Präsidenten so scharf zurechtzuweisen, dass dieser sich an seine seinem Vorgänger Roosevelt
geschuldete Pflicht erinnert hätte, könnte es auf dieser Welt anders aussehen. Leider ist
Unterwürfigkeit das Hauptmerkmal der Umgangsformen deutscher Regierungschefs gegenüber
amerikanischen Präsidenten! Auch dafür bezahlen wir jetzt. Otfried Schrot
Herr Gauweiler, die Obergrenze und die Schuldigen
- von Otfried Schrot
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