Frankfurter Rundschau vom 14.09.2015, Leserbriefseite, Titel: "Die Festung Europa bröselt"
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
In der gegenwärtigen Flüchtlingskrise erkennen wir, dass zu viele Köche um den Kochtopf herumstehen und streiten um die richtige Gewürzbeimischung für den europäischen Brei.
Gleich nach der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages durch Konrad Adenauer und Charles de Gaulle hätten Deutschland und Frankreich die Vereinigten Staaten von Europa gründen sollen – mit einer fugendichten europäischen Verfassung und einem jährlichen Wechsel von Staatsoberhaupt und Regierungschef zwischen einem Deutschen und einem Franzosen.
Danach hätte man alle anderen zum Beitritt einladen können – aber ohne Sonderwünsche wie die des Herrn Cameron, der die EU am liebsten als Ersatz für das verloren gegangene Empire missbrauchen möchte. Die gescheiterten Volksabstimmungen über die Europäische Verfassung in Frankreich und den Niederlanden sind nur darauf zurückzuführen, dass die Regierungen ihre Völker nicht richtig aufgeklärt haben.
Mein Vorschlag: 1. Die EU löst sich auf. 2. Deutschland und Frankreich gründen die Vereinigten Staaten von Europa mit einem europäischen Staatsoberhaupt und einem europäischen Regierungschef mit jährlichem Wechsel der Ämter zwischen einem Deutschen und einem Franzosen und laden die anderen europäischen Staaten zum Beitritt ein –aber nur zu den Bedingungen der bereits existierenden europäischen Verfassung!
Gestehen wir uns ein, der europäische Einigungsprozess in seiner bisherigen Form ist gescheitert! Wenn wir uns nicht dazu entschließen, einen Neuanfang zu machen, müssen wir von verpassten Gelegenheiten träumen.
Otfried Schrot, Ronnenberg
In der gegenwärtigen Flüchtlingskrise erkennen wir, dass das Konzept von der Schaffung der Einheit Europas falsch war.
Zu viele Köche stehen jetzt am Kochtopf und streiten um die richtige Gewürzbeimischung für den europäischen Brei.
Was richtig gewesen wäre: gleich nach der Unterzeichnung des Deutsch – Französischen Freundschaftsvertrages zwischen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle hätten Deutschland und Frankreich die Vereinigten Staaten von Europa gründen sollen – mit einer fugendichten europäischen Verfassung und einem jährlichen Wechsel von Staatsoberhaupt und Regierungschef zwischen einem Deutschen und einem Franzosen. Danach hätte man alle anderen zum Beitritt einladen können – aber ohne Sonderwünsche wie die des Herrn Cameron, der die EU am liebsten als Ersatz für das verloren gegangene Empire missbrauchen möchte. Die gescheiterten Volksabstimmungen über die Europäische Verfassung in Frankreich und den Niederlanden sind nur darauf zurückzuführen, dass die Regierungen ihre Völker nicht richtig über das Vorhaben aufgeklärt haben.Vorschlag zur „Reinigung der Luft“ in Europa“: 1. Die EU erklärt sich für aufgelöst.
2. Deutschland und Frankreich gründen die „Vereinigten Staaten von Europa“ mit einem europäischen Staatsoberhaupt und einem europäischen Regierungschef mit jährlichem Wechsel der Ämter zwischen einem Deutschen und einem Franzosen und laden die anderen europäischen Staaten zum Beitritt ein –aber nur zu den Bedingungen der bereits existierenden europäischen Verfassung! Europäerinnen und Europäer, gestehen wir uns ein: der europäische Einigungsprozess in seiner bisher anvisierten Form ist gescheitert! Wenn wir uns nicht dazu entschließen, einen Neuanfang zu machen, müssen wir uns darauf beschränken, von verpassten Gelegenheiten zu träumen unter Benutzung von Peer Steinbrücks Motto: „Hätte hätte Fahrradkette….“Die schönste Kutsche bringt keinen Nutzen, wenn die davor gespannten Pferde entschlossen sind, in verschiedene Richtungen zu galoppieren.
Hätte hätte Fahrradkette (gedruckt)
- von Otfried Schrot
- Zugriffe: 4763
- Hinweis der Redaktion: Dies ist ein ungekürzter, unzensierter Originalleserbrief. Die Bürgerredaktion ist neutral. Verantwortlich für den Inhalt (auch der Kommentare) ist ausschließlich der Autor. Gedruckter Text ist farbig. Bewerten am Ende des Beitrags. INFO zum Autor, auch alle seine weiteren Artikel: klicken Sie bitte oben bei den Schlagwörtern den Namen des Autors. Ende des Hinweises.