Dringende Flaschenpost an die Bundeskanzlerin (gedruckt)
- von Otfried Schrot
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Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, die USA sind mit 30 Prozent aller Rüstungsexporte der größte Kriegsverursacher der Welt, Russland mit 22 Prozent der zweitgrößte und Deutschland mit zehn Prozent der Drittgrößte. Diese Waffenexporte erzeugen in ihren Zielländern Kriege, welche wiederum Flüchtlingsströme in Bewegung setzen, die sich vorrangig Deutschland zum Ziele nehmen. Frau Bundeskanzlerin, ich fordere Sie im Interesse Deutschlands eindringlich auf, die Botschafter der USA und Russlands in das Bundeskanzleramt einzubestellen und mit ihnen einen globalen Waffenexportstopp der USA, Russlands und Deutschlands zu vereinbaren, damit diese Welt nicht vollends aus den Angeln gerät. Halten Sie der schamlosen und hemmungslosen Profitgier der internationalen Rüstungsindustrie, vor allem aber der deutschen, die geballte Faust unter die Nase! Sorgen Sie dafür, dass die Abgesandten der deutschen Rüstungsindustrie, welche anrücken, um den Versuch zu machen, sich bei Kabinettsmitgliedern und Abgeordneten „einzuschleimen“, um Rüstungsaufträge loszutreten, sich an verschlossenen Türen blutige Nasen holen. Frau Bundeskanzlerin, so geht es nicht weiter. Der Planet ertrinkt in einem Meer von Waffen. Verantwortungslose politische Führer entzünden die Fackel des Krieges und Millionen von Kriegsflüchtlingen versuchen, die Insel der Seligen, Deutschland zu erreichen. Wie viele Flüchtlinge wollen Sie Deutschland durch politische Unterlassungen noch zumuten? Handeln Sie in dem von mir vorgeschlagenen Sinne!Schlagen Sie den Botschaftern der USA und Russlands bei Ihrer Dreierkonferenz vor, dass ihre Länder entsprechend ihren prozentualen Anteilen am globalen Waffenexport den gleichen prozentualen Anteil an allen Flüchtlingen aus Afrika und Asien übernehmen, das heißt die USA 30 Prozent und Russland 22 Prozent. Die Anwendung des Verursacherprinzips ist nur gerecht. Dem dummen Geschwätz der Rüstungsindustrie von den Arbeitsplatzverlusten können Sie leicht begegnen mit der Aufforderung, die Rüstungsindustrie möge ihre Fließbänder umrüsten, um die Güter zu produzieren, welche die Menschheit nach großen Naturkatastrophen benötigt.
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