Großbritanniens Konservative haben ein großes Problem mit sich selbst. Sie möchten die Welt beherrschen, aber nicht
beherrscht werden – zum Wohle britischer Handelsinteressen. Ihre Untertanen, die Völker des Empire, haben sich nach
dem Ende des Zweiten Weltkrieges dieser Herrschaft entzogen. Die Schotten sind im Begriffe, diesem Beispiel zu folgen.
Es fehlt ein Nachfolger für das verloren gegangene Handelsimperium – auf jeden Fall unter der Vorherrschaft
Großbritanniens. Mit der EU funktioniert das nicht so richtig: Handelsbeziehungen ja – aber nicht unter Abgabe nationaler
Souveränität! Nur einer von vielen sein – unerträglicher Gedanke! Das Schlimmste, was den britischen Konservativen
passieren könnte, wäre, dass die englische Königin Untertanin eines von den Europäern gewählten Präsidenten der
Europäischen Union werden könnte. Solange die Briten den Traum vom Britischen Imperium nicht endgültig
ausgeträumt haben, sollten sie lieber außerhalb der EU bleiben, statt ständig mit neuen Bedingungen für
ihre Mitgliedschaft den Einigungsprozess Europas zu verzögern.
Otfried Schrot
Autor des Buches „Zwanzig Appelle eines Zornigen an die Welt"
David Camerons Albtraum von einem Vereinigten Europa
- von Otfried Schrot
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