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Das nordatlantische Bündnis war nie ein Bündnis zwischen  Gleichen.Es war immer ein Bündnis zwischen einem Herren
und seinen Befehlsempfängern.Das konnte so lange einigermaßen gut gehen wie die wichtigste Voraussetzung für jede
Art von 
menschlichen Beziehungen gegeben war: Vertrauen.
Wir brauchen nicht lange darum herum zu reden: das Vertrauen zwischen der politischen Führung der USA und der
politischen Führung Deutschlands ist tot.Damit ist auch das nordatlantische Bündnis de facto tot.Leute, die einander
nicht über den Weg trauen,können nicht nebeneinander im Schützengraben liegen.Problem: niemand wagt es, für die
verblichene NATO den Totenschein auszustellen,aus Furcht vor dem Mann im Weißen Haus.
Schlimmer noch: das deutsche politische Management macht sich zum Narren der USA,wenn sich seine Reaktionen auf
die amerikanischen Unverschämtheiten auf die Gründung von Untersuchungsausschüssen des Bundestages beschränken
statt mit dem sofortigen Abzug der verbliebenen deutschen Soldaten aus Afghanistan, dem Einfrieren der diplomatischen
Beziehungen zu den USA und der fristlosen Schließung des Fliegerhorste Büchel zu angemessenen Konsequenzen zu
führen.
Die zynische Aufforderung der USA an die Bundesregierung, sich finanziell an den Kosten der Modernisierung der 
Atomwaffen auf dem Fliegerhorst Büchel zu beteiligen, ist nach Meinung des Schreibers dieses Leserbriefes ein Test,
herauszufinden, wie willfährig die deutsche politische Führung bereits geworden ist. Die USA sollten einmal an den
Atomwaffensperrvertrag von 1968 erinnert werden und ihre darin eingegangene Verpflichtung, ihre Atomwaffen 
abzurüsten.
Die rüde Rhetorik des Friedensnobelpreisträgers Obama gegenüber Präsident Putin und die unablässige Aufstachelung
der osteuropäischen NATO - Staaten gegen Moskau so wie deren Versorgung mit Personal und Waffen erwecken den
Eindruck, dass die USA unter skrupelloser Inkaufnahme eines Krieges in Europa nach der Weltherrschaft streben.
Ein Krieg in Osteuropa ist aber nicht im Interesse Europas.Die neuen osteuropäischen NATO - Mitglieder scheinen in 
ihrem Bestreben, sich an Russland für ihre Leiden in der Ära des Warschauer Paktes zu rächen,zu vergessen,dass sie, die
Osteuropäer im Falle eines Krieges zwischen der NATO und Russland Schlachtfeld sein werden, auf dem kein Stein auf
dem anderen bleiben wird, denn Abschreckung kann auch fehl schlagen. Es wird Zeit, dass die Europäer die USA
auffordern,ihren robusten Weg zur Weltherrschaft ohne den weiteren Verschleiß europäischer Soldaten fortzusetzen.
Herrn Obama sei ein Zettel hinter den Scheibenwischer gesteckt mit dem Vermerk: die Menschheit wird nicht mit der Strategie der Abschreckung überleben, sondern nur mit der Stratege der globalen
Solidarität! Sie würde einem 
Friedensnobelpreisträger besser zu Gesicht stehen als eine Wiederbelebung
des kalten Krieges, von der nur die 
Rüstungsindustrie profitieren würde mit ihren zahllosen
Möglichkeiten der Einflussnahme auf politische Entscheidungen 
mit der Folge, dass ständig neue
Kriegsgründe und Kriegsvorwände produziert und provoziert werden.
Otfried Schrot

Autor des Buches "Zwanzig Appelle eines Zornigen an die Welt"



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