Offener Brief an die Bundeskanzlerin
- von Otfried Schrot
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ich habe die Erfahrung gemacht, dass Sie die gewöhnlichen Briefe gewöhnlicher Sterblicher nicht zu beantworten pflegen. Aus diesem Grunde wähle ich nunmehr den ungewöhnlichen, den "offenen" Brief. Ich will es kurz machen: bitte stellen Sie die deutschen Waffenexporte ein und fordern Sie die USA, Russland und China auf, das gleiche zu tun! Die Welt ertrinkt in einem Meer von Waffen. Überall lodern immer mehr Kriegsfeuer auf, die Heiles zerstören und
unzählige, ihrer Heimat beraubter Flüchtlingsströme in Bewegung setzen, die vorwiegend nach
Mitteleuropa streben und dabei in großer Zahl jämmerlich im Mittelmeer ertrinken.
Frau Bundeskanzlerin, wachen Sie auf! Was wir an Waffen exportieren, bekommen wir an Flüchtlingsströmen zurück!
Aus diesem Grunde sollten Sie auch die deutsche Rüstungsindustrie an den Kosten für die
Bereitstellung der Asylbewerberunterkünfte beteiligen. Wenn Sie jetzt sagen sollten: "Ich kann die deutschen Rüstungsfirmen nicht schließen, weil sie Arbeitsplätze bereitstellen, die erhalten werden müssen." Dann habe ich darauf folgende Antwort:
Die Rüstungsindustrie der ganzen Welt muss nicht einen einzigen Arbeitsplatz
abbauen, wenn der Weltfrieden ausbricht. Es gibt ein hervorragendes
Ersatzprodukt für die Waffen. Dieses habe ich in meinem Buche "Zwanzig Appelle
eines Zornigen an die Welt" beschrieben, welches seit einem Jahr offensichtlich
unbeachtet bei Ihnen im Bundeskanzleramt herumliegt. Schauen Sie da mal
hinein!
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