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Noch sind die dramatischen Sparappelle von Audi-Vorstand Rupert Stadler und seinem Vorturner in Wolfsburg nicht verhallt, droht dem Unternehmen mit den vier Ringen neues Ungemach und seine weiße Weste, respektive sein weißer Lack, bekommt zu den braunen Flecken - Stichwort: "Vergabgenheitsbewältigung" - nun auch noch gelbe Flecken.

Das Signal aus China ist klar und verständlich: Die Chinesen wollen sich nicht länger von Audi und Co. melken lassen. Die westlichen Autobauer konnten es sich nicht einmal in einem kommunistisch regierten Land verkneifen, die häßlichste Fratze des Kapitalismus, die hemmungslose Profitgier nämlich, hervorzukehren. Das hat übrigens nichts mit legitimen Gewinnstreben zu tun und auch nichts mit "Vorsprung durch Technik", sondern mit purer Blödheit. Jetzt drohen Strafzahlungen in Millionenhöhe und die Eile, mit der Audi bereits im Vorfeld eine Strafe akzeptiert hat, dürfte sogar den, an hohe Geschwindigkeiten gewöhnten Formel-1-Guru, Bernie Ecclestone, verblüffen. Andererseits: Was bleibt Audi denn schon anders übrig? Die beliebte Drohung mit dem Verlust von Arbeitsplätzen – das Schreckgespenst der Ingolstädter Stadtväter – würde im fast 9.ooo Kilometer von Ingolstadt entfernten Foshan kaum Wirkung zeigen. Jetzt ist jedenfalls Sparen angesagt, denn das Geld, das anderswo verdummt wurde, muß schließlich wieder hereingebracht werden. Man braucht wohl kein Prophet zu sein, um vorhersagen zu können, daß sicher nicht in der Beletage, bei den Vorstandsgehältern und Aufsichtsratsbezügen eingespart werden wird. Auch wenn das Fußvolk, die "Malocher" in den Werkhallen das China-Debakel ganz gewiß nicht verschuldet haben, wird dort der Rotstift zuallererst angesetzt werden. Vielleicht auch beim Sponsoring, die Balltreter vom "FC Schanzer 04".natürlich ausgenommen, denn hier – beim Massenspektakel - kann sich Audi keinen Rückzug leisten. Aber bei der Kultur, die, abgesehen von den Konzerten des Klassik Open-Air-Festivals im Rahmen der alljährlichen Audi-Sommerkonzerte, viel weniger publikumswirksam ist, da wäre noch Einspar-Potenzial vorhanden. Wir werden sehen!

Werner Leitmeier

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