Mit dem Vorschlag eines „Boomer-Soli“ hat das DIW eine Debatte angestoßen, die viele Menschen zu Recht irritiert. Von einem Institut, das überwiegend aus Steuermitteln finanziert wird, erwarte ich Konzepte, die dem Gemeinwohl dienen – nicht pauschale Umverteilungsmodelle, die die Lebensleistung von Millionen Erwerbstätigen infrage stellen.
Der Vorschlag belastet zusätzlich Rentnerinnen und Rentner, die sich durch jahrzehntelange Arbeit eine Altersvorsorge aufgebaut haben. Gleichzeitig bleiben Vermögen – etwa Immobilien oder Kapitalanlagen – außen vor. Das ist sozial unausgewogen und konzeptionell fragwürdig.
Solche Ideen untergraben das Vertrauen in unsere Altersvorsorgesysteme und gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eine gerechte Rentenpolitik muss differenziert, generationengerecht und realitätsnah sein – der „Boomer-Soli“ ist es nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Viktor Svensek