Ausgabe Nr. 117 im Neuburger Kurier und Donaukurier vom 22.05.2025
… zum Artikel „Wir nehmen das nicht mehr hin“,
PFAS – die sog. Ewigkeitschemikalien bereiten nicht nur den Menschen im Raum Neuburg und Manching Sorgen, sondern haben sich zu einem globalen Problem gemausert. Verharmlosung, Vertuschung, Genehmigungen für Industrie zur Einleitung dieser Gifte in unsere Gewässer oder die Verwendung PFAS-haltiger Löschmittel auf vielen militärischen Liegenschaften und Flughäfen haben maßgeblich dazu beigetragen. Doch nicht nur bis 2011 waren PFAS in Löschschäumen der Bundeswehr enthalten. Zu Übungszwecken werden sie aufgrund Verbots zwar nicht mehr eingesetzt, doch bei einem Ernstfall sind sie nach wie vor die erste Wahl. Hier muss ein Umdenken stattfinden und auf bereits vorhandene umweltfreundlichere Alternativen umgestellt werden.
„Wir nehmen das nicht mehr hin“, diese Aussage von Hildegard Weis zeugt absolut nachvollziehbar von aufkommender Wut und einem Gefühl von Machtlosigkeit. Mit Argumenten wie „nicht so schlimm wie in Manching“ beschwichtigen zu wollen, ist eine bodenlose Frechheit und stellt zudem eine komplett falsche Perspektive dar. Im Fokus des Vergleichs müssten „PFAS-freie“ Gebiete liegen.
Wut kann jedoch eine gute Antriebsfeder zur Formierung massiven Widerstands und Ausübung von Druck auf die Verantwortlichen der PFAS-Verunreinigungen sein. Angst sollte die Betroffenen keinesfalls lähmen, sondern vielmehr motivieren, gemeinsam gegen solche untragbaren Missstände vorzugehen. Hartnäckiges Anschieben und Nachbohren kann da durchaus etwas mehr Schwung in manch behäbigen Behördenalltag bringen.
Gudrun Lemle