Berliner (Brand-)Mauer 2.0
Ich grüße Sie!
Kürzlich beteuerte Angela Merkel, dass sie für das Erstarken der AfD nicht verantwortlich sei.
Ja wer denn sonst, wenn nicht gerade Angela Merkel?:
Trotz ihrer links-grünen Ideologie hat Merkel damals politisch nicht bei der Grünen, sondern bei der CDU angeheuert. Warum? Weil sie mit dem damals mächtigen Helmut Kohl als politischem Mentor nur bei der Union eine politische Karriere-Chance hatte? Als sie Kohl dann abgesägt hatte, zeigte sie ihr wahres Gesicht: Sie hat während ihrer Kanzler-Amtszeit die CDU/CSU radikal entmannt und dann mental in ihrer eigenen ideologischen grünen Grütze ersäuft, in der die Unionsparteien auch noch heute festkleben. Damit hat sie selbst in der politischen Mitte ein Vakuum erzeugt, das die AfD (mitte-rechts) und das BSW (mitte-links) natürlich geradezu magnetisch angezogen und dann auch zunehmend stark gemacht hat.
Wer anderer als Angela Merkel war der verantwortliche Baumeister der „Brandmauer“ als bildliches Parade-Symbol für Trennung, Spaltung und Polarisierung der Gesellschaft? Motto: „Wenn schon keine Berliner Mauer zwischen der DDR und der BRD mehr, dann doch wenigstens eine dicke Brandmauer quer durch das Deutsche Volk“? Wer mit der jetzigen grün-roten Einheits-Politik der „Berliner-(Brand)Mauer-2.0“-Ampel (erweitert durch das geisterhafte CDU/CSU-Schwarzlicht als 4. Birne an der Leuchte) nicht einverstanden ist, der hat ja zumindest unter den renommierten Parteien gar keine andere Möglichkeit mehr, also die AfD oder das BSW zu wählen.
Dass Merkel noch nie eine wirkliche Unionspolitikerin der politischen Mitte war, hat sie ebenfalls höchstselbst erst kürzlich wieder unter Beweis gestellt: Das BSW hat in Thüringen den schweren Fehler gemacht, sich entgegen allen politischen Absichts-Bekundungen Wagenknechts auf einen Brandmauer-Koalitionsvertrag mit der CDU einzulassen, was Gleiches auch nach der Wahl in Berlin auf Bundesebene befürchten lässt. Daraufhin haben viele enttäuschte BSW-Wähler, die im BSW eine Art „AfD-Alternative ohne gefährlichen rechten Flügel“ gesehen haben, dieser Partei wieder den Rücken gekehrt. Merz wollte verhindern, dass diese Wander-Wähler zur AfD zurückkehren. Er wollte sie für die CDU „einfangen“ und hat deshalb den „populistischen“ Antrag zur Migrationsbegrenzung auf den Weg gebracht, um bei diesen Wählern auch die CDU als „Alternative zur Alternative“ in Stellung zu bringen. Wer anderer als Angela Merkel höchstpersönlich war es, die ihrem eigenen Unions-Kollegen Merz sofort öffentlich in den Rücken gefallen ist und ihn gezwungen hat, einzuknicken und sich wieder reumütig hinter die Brandmauer zurückzuschleichen? Damit hat sie Merz als Unions-Kanzlerkandidaten direkt vor der BT-Wahl vor den Wählern unglaubwürdig, lächerlich und „zum politischen Deppen gemacht“, wie man hier in Bayern salopp sagt. Wer soll da noch Merz wählen? Und wer profitiert davon mehr als die AfD?
Nein, Angela Merkel hat längst erkannt, dass gerade sie selbst die AfD so stark gemacht hat – andernfalls würde sie nicht von sich aus öffentlich das Gegenteil beteuern.
Wer diese Ansicht teilt, kann sie gerne teilen.
Freundliche Grüße
Franz Schmid