Es ist schon bemerkenswert wie die CDU-Direktkandidatin Frau Schrade nach dem Motto „Haltet den Dieb“ Proteste gegen Merz als weitere Spaltung des gesellschaftlichen Zusammenhalts kritisiert. Zunächst ist es völlig legitim und demokratisch , gegen Handlungsweisen von Parteien bzw. ihren Spitzenvertretern auch öffentlich zu protestieren und hat nichts mit einer weiteren Spaltung zu tun. Die Spaltung wird m.E. vielmehr durch das unbedingte Macht Kalkül der CDU vorangetrieben, indem sie schon seit einiger Zeit mit Blick auf die Bundestageswahlen in Teilen extremistische Positionen der AfD sukzessive übernimmt, damit hoffähig macht und auch ihre Unterstützung in Kauf nimmt. Dies alles im Bewusstsein der CDU und Merz, dass die AfD unter Aushöhlung der Demokratie eine andere Gesellschaft in Deutschland anstrebt. Möchte die CDU im Kampf um ihre Macht Erringung und ihren Machterhalt gerade auch dieses Anstreben der AfD in Kauf nehmen und tolerieren? Dann wären die Bekenntnisse der CDU und auch von Frau Schrade nur Lippenbekenntnisse. Wenn man den wechselseitigen Zusammenhang zwischen Demokratie und dauerhaften Wohlstand in vielfältiger materieller, kultureller und natürlicher Hinsicht anerkennt, muss man auch in den Zeiten, in denen die Menschen um den Verlust ihres aktuellen Wohlstandes fürchten, demokratische Positionen beziehen. Es geht um das Ringen um den besten Weg im Rahmen der Demokratie und nicht durch ihre Schwächung oder Zerstörung bis hin zur Diktatur.
Thomas Schneider