Sehr geehrte Damen und Herren,
die Bundesrepublik Deutschland gleicht in ihrem derzeitigen Zustand einem Fussballteam, das über viele Jahre einen (Export-)Weltmeistertitel nach dem anderen einheimste, den Anschluss an die Weltspitze durch eigenes Verschulden mittlerweile jedoch verloren hat.
Im festen Glauben daran, dass sich Erfolge von alleine einstellen, hat man, statt analog anderen Mannschaften sich spielerisch weiter zu entwickeln, den Fokus auf Randthemen abseits des Fussballplatzes gelegt.
Exemplarisch seien an diesef Stelle das Gendern, der Wokeismus und der hierzulande weltweit einmalige radikale Klima-Aktivismus genannt, der schon fast wahnhafte Züge offenbart.
Das Klima verändert sich, aber ständig die Klimakatastrophe zu predigen und den drohenden Weltuntergang mantrahaft herauf zu beschwören hilft der Menschheit nicht weiter, zumal es seitens der Klimaaktivisten an konstruktiven und insbesondere gesellschaftsverträglichen Vorschlägen fehlt.
Der Zusammenhalt einer Gemeinschaft, welcher Art auch immer, ist unabdingbar für den Erfolg.
In Deutschland werden die gesellschaftlichen Gräben zunehmend tiefer.
Politisch rivalisierende Gruppen stehen sich unversöhnlich gegenüber bis hin zu offenen Hass.
Die Eskalationsspirale dreht sich auf besorgniserregende Weise immer schneller.
Die Diagnose ist schnell gestellt: Es fehlt diesem Land vielfach an zwischenmenschlicher Empathie.
Egozentrischer Narzissmus, aber auch gesättigte Gleichgültigkeit sind weit verbreitet.
Nur die eigene Meinung und politische Gesinnung wird als die einzig wahre betrachtet.
Doch die Wahrheit ist auf dem Platz.
Wenn diese Gesellschaft nicht mehr fähig ist, zu einer vernünftigen Dialogbereitschaft zurück zu finden, dann ist sie zum Scheitern verurteilt.
Eine entscheidende Rolle in diesem Prozess spielt der Öffentlich-rechtliche Rundfunk, der sich meiner Meinung nach seit einigen Jahren politisch leider zu einseitig aus- bzw. eingerichtet hat.
Das war in früheren Zeiten nicht so.
In dieser Form ist der Öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht in ausreichenden Mass fördernd für eine bessere gesellschaftliche Verständigung.
Ich persönlich hoffe sehr, dass die Verantwortlichen des Öffentlich-rechtliche Rundfunks in medias res gehen.
Diese Kritik gilt jedoch in gleicher Weise auch diversen Medien auf der entgegengesetzten politischen Seite.
Die Fähigkeit zu einem konstruktiven politischen Dialog geht diesem Land zunehmend verloren.
"Try to walk in my shoes" lautete eine Liedzeile eines Songs der Kultband Depeche Mode.
Wir sollten es nicht nur bei einem Versuch belassen, um zu bewahren, was diese Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg ausgezeichnet hat: Eine friedfertige Koexistenz.
Oder in der Fussballsprache ausgedrückt: Ein funktionierendes und erfolgreiches Fussballteam, das auch in schwierigen Phasen zusammenhält.
Freundliche Grüße
Alfred Kastner