Gedruckt am 11.I.2025 in der 'Oberhessischen Presse' auf Seite 26 in folgender Fassung:
Pazifisten wenden sich nicht an Aggressor
....zum Artikel 'Pistorius spricht über Fragen von Krieg und Frieden'...vom 9.Januar:
Wie erreichen & sichern wir Frieden in Europa trotz der russischen Übergriffe auf Nachbarn, Vertragsbrüche seit Jahrzehnten & imperialen Herrschsucht?
Unter Beachtung der Lage, geschichtlichen Erfahrung und eigenen Denkweise der Völker zwischen Deutschland & Rußland bis hin zum Kaukasus. Und der Unterschiede in Gesamteuropa.
Welcher Mittel bedarf es über Abschreckung hinaus? Welcher weiterer Aufwand ist nötig? In welchen Zeitspannen?
Hierzu sollte die deutsche Politik weiter denken. Der Minister schilderte nur das heutige verhaltene Vorgehen gegen den russichen Vernichtungskrieg.
Bereits am 2.3.2023 stellte die litauische Schriftstellerin Sabaliauskaité in einer großen Tageszeitung hiesige Hoffnungen auf ein verträgliches Rußland dar als völliges Mißverständnis seiner Mentalität: "Europa wurde jahrhundertelang von der Fähigkeit Russlands getäuscht, die europäische Kultur oberflächlich zu imitieren, ohne deren Inhalte und Werte anzunehmen." Seit Peter dem Großen vor gut 1/4 Jahrtausend, obwohl er 2 Jahrzehnte lang Ausdehnungskriege führte.
Die Einwände gegen das Unterstützen der Ukraine vor und nach dem Vortrag Pistorius sind einerseits Ausläufer eines Verklärens des Zarentums und der Sowjetdiktatur; andererseits des Veurteilens des US-Imperialismus vor 1/2 Jahrhundert - damals geistreich.
Gegen neue Mittelstreckenraketen hierzulande auftreten, aber die vorhandenen russischen gegen hier gerichtete beschweigen!?
Dem Minister lebenslange und generationsübergreifende Traumata vorhalten, aber um solche gegenwärtig in der Ukraine erwachsene sich nur insofern sorgen, als man dieser nicht helfen soll!?
Die NATO habe sich bedrohlich bis an die russische Grenze ausgedehnt!? Wo doch osteuropäische Staaten ihr von sich aus beitraten wegen ihres Sicherheitsbedarfes. Die russischen Regierungen Gorbatschow und Jelzin räumten den Nachbarn freie Bündniswahl ein.
Die hiesige Parole "Nein zum Krieg" mag pazfistisch gemeint sein. Sie wird jedoch an Helfer des Überfallenen gerichtet, nicht an den Angreifer und damit falsch. Auch in Stellungnahmen zum Vortrag am 9.. Zur Begründung erschöpft sich dieses "Verhandeln statt schießen" in Vorwürfen gegen den 'Westen' wegen dessen Beschaffenheit und angeblichen Mißachtens russischer Sicherheitsbelange. Und es verdreht den geschichtlichen Verlauf. Das war auch der abwegige Grundzug des Vortrages der früheren Rußlandkorrespondentin im gleichen Saale am 4.7.2022.
Ulrich J. Heinz