Mittelbayerische Zeitung vom 08.11.2024 ungekürzt
Dass in dem ehemaligen "Land der Dichter und Denker" den
Verantwortlichen als Einsparpotential zu allererst einfällt, im
Kulturbereich zu kürzen, ist schon ein Skandal. Die bedrohten sog.
"Spartensender" sind u.a. das Angebot, welches die Erhebung der
Rundfunkgebühren erst rechtfertigt, im Gegensatz zu auf mehreren Sendern
täglich parallel laufende seichte Quiz- oder Kochsendungen. Wenn man
schon sparen muss, ist es für den Gebührenzahler u. a. nicht zu
vermitteln, wofür ein Intendant doppelt so viel wie z. B. der
Bundesknzler verdienen muss, und warum in etlichen "Heute" Sendungen
zwei, manchmal sogar drei Moderatoren/innen auftreten müssen, um sich im
Vorlesen der Nachrichten abzuwechseln, bzw. um als einzige Aufgabe
Fussball- und sonstige Sportergebnisse abzuspulen. Und was die Höhe der
Gebühren betrifft, warum hat man eine solche Angst, den Menschen 80 Cent
(!) pro Monat mehr zuzumuten? Bei einem guten, ausgewogenen Angebot
zahle ich das gerne, aber nicht, wenn durch die vorgesehene "Reform" das
Angebot noch mehr verflacht und den "Privaten" immer ähnlicher wird.
Wolfgang Theine