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Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 08.10.2024, S. 6 

Wäre dieser Artikel aus den gar nicht fremden, sondern wohlbekannten Federn ("Keine Freiheit ohne Sicherheit", F.A.Z. vom 4. Oktober) VOR den Wahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg geschrieben worden, hätte er wohl weniger "Gschmäckle" gehabt als jetzt, wo alle drei Autoren de facto gezwungen sind, mit der eigentlich von ihren Parteien verfemten, wenn auch nicht von einer Brandmauer getrennten Links-rechts-Politikone Sahra Wagenknecht, wenn schon keine Koalition, so doch einen Deal eingehen zu müssen, um eine neue Landesregierung zu bilden. 

Folglich übernehmen sie, nur scheinbar aus eigenem Antrieb, Wagenknechts wohlfeile Forderung nach "mehr Diplomatie", der natürlich kein friedliebender Bürger widersprechen wird, die aber keine Antwort auf die dafür entscheidende Frage gibt: Wie zwingt man den Chefterroristen im Kreml an den Verhandlungstisch, ohne ihm gleichzeitig die Aussicht wenigstens auf Teile der von ihm völkerrechtswidrig überfallenen Ukraine als schmutzige Gegenleistung anzubieten? 

Mit einem solchen Angebot hätte der Krieg doch wohl schon wenige Wochen nach dessen Beginn beendet werden können - vorerst, weil Putins Hunger nach der ganzen angeblichen Nazi-Ukraine damit natürlich nicht gestillt gewesen wäre. Hat sich daran bis heute etwas geändert? Nein! 

Aber die schlaue Sahra weiß genau, wie sie die "Altparteien" mit festem Blick auf die Bundestagswahl 2025 so vorführen kann, dass an ihrer wie auch immer gearteten Mitwirkung an einer Regierungsbildung danach kein Weg vorbeiführt. An Unterstützung aus Moskau und dessen sonstigen Knechten, wenn schon nicht plump finanziell, sondern geschickt medial, dürfte es dabei nicht mangeln. Sollte ihr Plan aufgehen, dann steht einer Kanzlerin Wagenknecht spätestens 2029 nichts mehr im Wege. 

WALTER KROMBACH,

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