Kritische Überlegungen über Rüstungsausgaben
- von Otfried Schrot
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Zu den Beziehungen zwischen der NATO und Russland: Trump und Putin haben sowohl beim G 20 – Gipfel in Hamburg als auch bei ihrer zweiten Begegnung in Helsinki stundenlang hinter verschlossenen Türen Gespräche miteinander geführt. Das erweckt nicht den Eindruck, dass die beiden die Vorbereitung eines Krieges zwischen der NATO und Russland beschlossen haben. Wäre es aus russischer Sicht so, dann gäbe die Verlegung einer Pipeline von Russland durch die Ostsee nach Deutschland keinen Sinn, denn sie würde gleich in den ersten Kriegstagen zerstört werden. Es ist nicht zu riskant, anzunehmen, dass Russland eher daran gelegen ist, mit Westeuropa Handel zu treiben als ein durch einen Atomkrieg plattgemachtes Westeuropa mit russischem Geld wiederaufzubauen. Was sollen also die steigenden Rüstungsausgaben der NATO? Trump ist sich nicht im Klaren darüber, dass er seine Forderung nach einer Erhöhung der europäischen Rüstungsausgaben mit seiner Erklärung „Europa ist mir egal!“ in den Augen eines potentiellen Gegners entwertet hat. Man bedenke: ein Bündnispartner, dem die guten Beziehungen zu den anderen Bündnispartnern egal sind! Welchen Sinn macht ein waffenstarrendes Bündnis, wenn die Partner einander gleichgültig sind? Das hat mit dem ursprünglichen Sinn der NATO, dass a l l e Staaten reagieren, wenn e i n e r von ihnen angegriffen wird, nichts mehr zu tun. Mit diesem einen verhängnisvollen Satz hat Trump der ganzen Welt die Soll – Bruchstelle im nordatlantischen Bündnis aufgezeigt!
Es ist an der Zeit, dass Deutschland auf die Grobheiten und Unbedachtheiten des amerikanischen Präsidenten und seines Botschafters in Deutschland angemessen reagiert. Leider ist die Beflissenheit, Ehrerbietigkeit und Unterwürfigkeit dieser Nation gegenüber den USA immer noch größer als ihr Selbstbewusstsein. Otfried Schrot
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