Die Ministerpräsidenten Ostdeutschlands fordern eine Einstellung der Sanktionen des Westens gegen Russland. Bravo!
Frau Bundeskanzlerin, ich muss Ihr Erinnerungsvermögen und das Ihres Gastes etwas auffrischen. Der Ukrainer Nikita Chruschtschow hat 1954 in seiner Eigenschaft als Parteichef der gesamtsowjetischen KPdSU die seit 170 Jahren zu Russland gehörende Krim von Russland abgetrennt und seiner Heimat, der Ukraine, zugeschlagen. Dieser „Gebietsdiebstahl“ ist gerade 65 Jahre her. Das war 1954 ein Ereignis innerhalb der Sowjetunion und ist in der westlichen Welt nicht weiter aufgefallen. Putin hätte diesen Sachverhalt wahrscheinlich gar nicht angetastet, wenn die USA die NATO – Osterweiterung nicht so zielstrebig betrieben hätten. Ziel: Einkesselung des Hautquartiers der Russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim mit dem Beitritt der Ukraine zur NATO! Putin ist dem zuvorgekommen. Verständlich. Im Übrigen, Frau Bundeskanzlerin, wenn wir im Falle von Völkerrechtsbrüchen der USA beide Augen zudrücken wie beim Umsturz der Regierung Mossadeq im Iran Anfang der fünfziger Jahre und beim völkerrechtswidrigen Überfall der USA auf den Irak, der keine Massenvernichtungswaffen hatte, und bei den „kleinen Eskapaden“ der CIA in Kuba und in Grenada, dann sollten wir Putin die Besetzung der Krim auch nachsehen, zumal die Mehrheit der Bevölkerung der Krim ganz offenkundig zu Russland gehören will. Der Bundesnachrichtendienst wird ihnen das sicher bestätigen. Nun machen Sie sich bitte für die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland stark! In Anbetracht des unberechenbaren Psychopathen im Weißen Haus sollten wir uns allmählich nach neuen Freunden umsehen. Otfried Schrot