Herr Präsident, Sie lieben es, sich in allerlei Heldenposen in der Luft, zu Lande und zu Wasser in sorgfältig ausgewählten VIDEOS dem russischen Volke zu präsentieren. Wenn Sie zu einem im Zweiten Weltkrieg gesunkenen russischen – pardon: sowjetischen – U – Boot abtauchen, sind Sie besonders weit von Ihrem in den Straßen und auf den Plätzen Moskaus nach Hilfe schreienden Volke entfernt.
Der Leserbriefschreiber wundert sich darüber, dass in den langen Jahren Ihrer Freundschaft mit Ihrem besten deutschen Freund nicht ein Hauch von westlicher Zivilisation auf Ihre Persönlichkeit übergesprungen ist.
Ihr bester deutscher Freund ist unverändert im Deutschen Volke beliebt.
Der Leserbriefschreiber nimmt zu Ihren Gunsten an, dass sich tief im Inneren Ihrer Persönlichkeit ein viel anständigerer Wladimir Putin befindet, den Sie der Öffentlichkeit nur noch nicht gezeigt haben, weil die Welt und die Geschichte von russischen Führern Brutalität und Egomanie erwarten.
Ich ermutige Sie, den anständigen Wladimir Putin aus der Tiefe Ihrer Persönlichkeit herauszulassen – mit Hilfe Ihres besten deutschen Freundes – und ins Scheinwerferlicht der Weltgesichte zu rücken, indem Sie eine Eigenschaft aus der Tiefe Ihres Charakters den Augen der Welt präsentieren, die die Weltgeschichte noch nie von den gekrönten und ungekrönten Führern Russlands erlebt hat: E r b a r m e n m i t d e m r u s s i s c h e n V o l k e!
Sie werden erleben, dass Ihre Beliebtheitswerte senkrecht wie die Raketen eines Feuerwerks in den Himmel steigen! Sie werden erleben, dass sich Ihre „Einhundert und achtzig – Grad – Kehrtwende“ in Ihrer Außenpolitik in klingender Münze auszahlt. Es werden sich Türen öffnen, die Ihnen bisher verschlossen waren. Erklären Sie der Welt mit gutem Gewissen, weshalb Sie die Krim besetzt haben. Dabei wird die NATO nicht gut wegkommen!
Denke Sie vor allem an das Bild, dass sich die Nachwelt von Ihnen machen wird! Ihr helles Bild wird sich klar von der Galerie ihrer finsteren Vorgänger abheben. Bedenken Sie: „Wladimir der Menschliche“ hört sich besser an als „Wladimir der Schreckliche!“
Ich ermutige Ihren besten deutschen Freund, diese Botschaft so in Ihre Ohren zu transportieren, dass diese sich dafür öffnen. Otfried Schrot