Herr Generalsekretär, meine Damen und Herren Repräsentanten der Mitgliedsnationen der Vereinten Nationen, ich freue mich über meine heutige Gelegenheit, zu Ihnen zu sprechen. Ich habe die „Invictus – Games“ , eine Olympiade für Kriegsversehrte , gegründet, um „die Bedeutung des Sports bei der Gesundung von kriegsversehrten Soldaten zu demonstrieren, die Rehabilitation unterstützen und das Leben jenseits von Behinderung zeigen“. Ich will versuchen, das Anliegen, welches mich heute zu Ihnen geführt hat, so vorzutragen, dass Sie sich nicht persönlich gekränkt fühlen, und zwar deshalb, weil ich am Ende meiner Rede um Ihre Unterstützung bitten werde.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges haben verantwortungsbewusste Politiker unter dem Eindruck des Entsetzens, welches der Krieg in der Menschheit erzeugt hatte, die Organisation der Vereinten Nationen gegründet und die Charta der Vereinten Nationen geschaffen, in welcher ein Satz steht, der mich nicht ruhen lässt. Er lautet: „Wir, die Völker der Vereinten Nationen, fest entschlossen, künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren, wollen zu diesem Zweck zusammenarbeiten!“
Mit diesem Satz gibt es ein Problem, dessen ausbleibende Lösung seit 1945 Millionen Tote und Kriegsversehrte gefordert hat: Ihre Vorgänger in diesem heute hier versammelten Gremium haben es leider verabsäumt, einen Umsetzungsplan zu der verkündeten edlen Absicht zu beschließen.
Damit kommen ich zu meinem Anliegen: ich bitte Sie herzlich im Namen meiner Generation und der nachfolgenden Generationen: Befreien Sie durch die Schaffung eines Umsetzungsprogrammes zu der Absichtserklärung von 1945 meine und die künftige Generationen von der Geißel des Krieges, so wie es Ihre Vorgänger versprochen haben, damit es mir vergönnt ist, den Tag zu erleben, an welchem ich zum letzten Male die „Invictus Games“ veranstalte, weil es danach keine Kriegsinvaliden auf dieser Welt mehr gibt. Tun Sie dieses nicht nur für mich, sondern auch für Ihre Nachkommen und die ungeborenen künftigen Generationen Ihrer Völker! Tun Sie es für eine friedliche Zukunft der Welt!“ Otfried Schrot