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Wechselseitige Abschreckung zweier potentieller militärischer Konfliktparteien erzeugt auf beiden Seiten eine „nervöse Wachsamkeit“, die Bereitschaft, verzugslos zu reagieren, wenn ein Angriff erfolgt. Die nervöse Anspannung kann zu „Deutungsirrtümern“ mit schwerwiegenden Folgen führen. Diesen Fall haben wir kürzlich gehabt, als der „geniale“ Präsident der USA, Donald Trump, den Befehl gegeben hat, über dem Irak einen iranischen General mit einer Drohne abzuschießen. Der Vorfall machte die iranische Luftabwehr „angespannt-nervös“ in der Annahme, ein ähnlicher Angriff der USA würde sich in Kürze wiederholen. Die Folge dieser „angespannten Nervosität“ war wenige Tage später der Abschuss einer ukrainischen Verkehrsmaschine, bei dem alle Passagiere ums Leben kamen. In einer mit Nervosität aufgeheizten internationalen Atmosphäre passieren solche Irrtümer. Es gibt noch ein gravierenderes warnendes Beispiel.

Die Welt am Abgrund: Im September 1983 meldete das sowjetische Frühwarnsystem den Start von US-Atomraketen. Aber Oberstleutnant Stanislaw Petrow behielt die Nerven. Es ist der Moment in seinem Leben, der über das Leben der Menschheit entschieden hat. Es war der 26. September 1983. Das glaubt Stanislaw Petrow zumindest. Denn er hatte lange geschwiegen über das, was in jener Nacht in Serpuchow-15 passiert war, der geheimen Kommandozentrale der sowjetischen Satellitenüberwachung 90 Kilometer südlich von Moskau. Als es dann zehn Jahre später bekannt wurde, konnte er sich nicht mehr so genau erinnern, ob es der 25. oder 26. September war. "CTAPT NYCK" (Start) leuchtete es blutrot auf dem Lichtband an der Wand gegenüber von seinem Computerpult, dort, wo sonst nur ein grauer Streifen war. Die Sirene schrillte. Bis zu diesem Moment war es eine ruhige Schicht gewesen, um 20 Uhr hatte er sie übernommen. In jener Nacht des 26. Septembers 1983 starrte Stanislaw Petrow also auf seinen Bildschirm, der die Militärbasen auf dem Gebiet der USA zeigte. Dort wo der Mittlere Westen zu sehen war, sollte die Interkontinental-Rakete gestartet sein. Es vergingen Sekunden, bis er sich vom Anblick der blinkenden roten Buchstaben losreißen konnte. Doch die Satellitenbilder auf seinem Monitor zeigten nichts dergleichen. Er wollte nicht verantwortlich sein für einen dritten Weltkrieg, für den Tod von Millionen Menschen. Da wurde eine dritte, vierte und schließlich eine fünfte Rakete angezeigt. "Raketenangriff" blinkte es jetzt in roten Buchstaben auf der Wand. Die Satellitenbilder auf seinem Monitor zeigten noch immer nichts. Er blieb bei seinem Urteil: Fehlalarm. Das Radar zeigte schließlich: nichts. Keine einzige Rakete. Was war geschehen? Eine seltene Konstellation der Himmelskörper hatte dazu geführt, dass Sonnenstrahlen derart in die Satellitensensoren gespiegelt wurden, dass es wie ein Raketenstart über einer US-Militärbasis aussah. So täuschend echt wirkte die Reflexion, dass 30 Sicherheitsmechanismen zum gleichen Ergebnis kamen. Fazit: eine „technische Täuschung“ zwischen zwei hochgezüchteten Abschreckungssystemen kann zu einer Fehlinterpretation führen, die den dritten Weltkrieg auslöst.

Liebe Anbeter der Theorie der Abschreckung, nehmen Sie die folgende Lektion zur Kenntnis: die Abschreckung mit den damit verbundenen Rüstungsaufträgen nützt nur den Aktionären der Rüstungsindustrie, aber nicht dem Rest der Menschheit. Werfen Sie die Strategie als untauglich in den Müll und schaffen Sie Sicherheit durch Vertrauensbildung! Die erforderliche völkerrechtliche Grundlage ist schon da: die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa! Die Menschheit hat keine Zukunft mit wechselseitiger Abschreckung, sondern nur mit dem ernsthaften Willen zur Vertrauensbildung.

Otfried Schrot                                                                                                     Oberstleutnant a.D.

 

 


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