Zwei Jahre nach dem als historisch bewerteten ersten Gipfeltreffen mit den USA hat Nordkorea die Forderungen nach einer Aufgabe seines Atomwaffenprogramms als sinnlos bezeichnet. Der erste Gipfel zwischen Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un wurde weltweit von großen Hoffnungen begleitet. In einer gemeinsamen Erklärung hatte sich Kim zu einer kompletten Denuklearisierung bereiterklärt. Konkrete Zusagen, bis wann Pjöngjang das Atomwaffenarsenal aufgibt, gab es nicht. Ein zweites Treffen zwischen beiden im Februar 2019 in Vietnam wurde frühzeitig ohne Ergebnis abgebrochen.Der nordkoreanische Außenminister Ri Son Gwon warf der Regierung von US-Präsident Trump vor, die Verhandlungen bloß zu politischen Zwecken zu nutzen und in Wirklichkeit sein Land militärisch weiter zu bedrohen.
Stellungnahme des Leserbriefschreibers: In Trumps Außenpolitik ist kein „roter Faden“ zu erkennen. Mal will er ganz plötzlich Grönland aufkaufen,dann befasst er sich mit den zu niedrigen Rüstungsausgaben Deutschlands,dann verpulvert er hunderttausende von Dollar für Flugbenzin, um zweimal um die halbe Welt zu fliegen,um mit dem lieben Kim Freundschaft zu schließen.Schön wäre es gewesen, wenn er die Gespräche zum Abschluss gebracht hätte. Es hätte der sicherheitspolitischen Stabilisierung der Welt gut getan,aber dann fällt ihm plötzlich etwas anderes ein.Trump ist ein fahriger,lautstarker,eitler, ratlos im politischen Brei herumrührender Politiker, der obendrein die Verfügungsgewalt über Atombomben besitzt. Es ist durchaus offen, ob die Welt Trump überlebt oder ob Trump die Welt überlebt.
Der Bundeskanzlerin, in einer Talkshow befragt, ob sie noch Vertrauen zu Trump habe,fällt nichts Geistreicheres ein als die Erklärung: „Ich arbeite mit ihm zusammen wie mit anderen Staatsoberhäuptern auch!“ Sehr dürftig.Möge es Deutschland gut bekommen!
Otfried Schrot