Es wurde schon am Tag seiner Wahl deutlich, dass dieser Mann „nicht alle Tassen im Schrank hat“, als er trotz vorliegendem Beweismaterial in Form von vergleichbaren Fotos darauf beharrte und bestand, dass zu seiner Vereidigung mehr Zuschauer erschienen seien als zu der Amtseinführung seines Vorgängers Obama. Noch deutlicher wurde es, als er urplötzlich kundtat, dass er den Dänen die Insel Grönland abkaufen wollte, was sowohl Dänemark als auch Grönland ablehnten. Vollends grotesk wurde es nun, als der „aus dem Ruder gelaufene Mann“ den Gouverneur von Georgia telefonisch aufforderte, die zu seinem – Trumps Wahlsieg – fehlenden Stimmen „nachzuliefern“!
Das Schlimme an Trumps Präsidentschaft war, dass in den vier Jahren seiner Regierungszeit kein einziger europäischer NATO – Politiker Zweifel an der Fähigkeit Trumps geäußert hat, dass nordatlantische Bündnis in Frieden und Krieg zu führen. Es steht nun über alle Zweifel fest, dass Europa großes Glück gehabt hat. Ein Mann, der eine rationale Lagebeurteilung durch ein Gebilde aus Träumen und Wünschen ersetzt, ist als Führer eines militärischen Bündnisses ungeeignet.
Europäer, schaut euch die Männer in Zukunft etwas kritischer an, die sich das amerikanische Volk ins Weiße Haus wählt, und wenn euch der neue Mann nicht behagt, dann denkt daran, dass ihr die Mitgliedschaft im nordatlantischen Bündnis – das ohnehin schon seit langem nur noch ein Fossil ist – auch kündigen könnt. Otfried Schrot