Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den neuen amerikanischen Präsidenten Joe Biden zu einem Besuch nach Deutschland eingeladen, sobald die Pandämie es erlaubt. Zugleich sicherte sie Biden die Zusammenarbeit bei der Bewältigung internationaler Herausforderungen zu.
Kommentar:: Langsam, langsam, Frau Bundeskanzlerin! Sie gebrauchen große Worte. Die Bundeswehr ist in Afghanistan noch nicht fertig. Was machen Sie, wenn die USA mit China wegen Taiwan einen Krieg vom Zaun brechen und Sie Joe Biden um die Unterstützung der Bundeswehr in Ostasien bittet? Werden Sie dann sagen: So habe ich das nicht gemeint?
Im übrigen: Hoffentlich haben Sie in dem Telefongespräch den dringenden Wunsch Deutschlands zum Ausdruck gebracht, dass der neue Präsident einen etwas partnerschaftlicheren Umgang mit Deutschland zu pflegen beabsichtigt als der Vorgänger, z.B. bei der Behandlung des Themas „Nordstream 2“.Genau so wie die USA sich eine Einmischung Deutschlands in die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Lateinamerika verbitten würden, so verbittet sich Deutschland ganz unmissverständlich bei gleichzeitiger Wahrung der unverbrüchlichen Deutsch – Amerikanischen Freundschaft schärfstens eine Einmischung in Aufbau und Pflege der Handelsbeziehungen Deutschlands mit Russland, dass uns immerhin geographisch näher liegt als die USA. Die USA sollten doch vielmehr froh darüber sein, dass sich die Beziehungen zwischen Westeuropa und Russland so intensiv verbessern, dass sich daraus eine Verringerung der militärischen Bedrohung ergibt mit der Aussicht darauf, dass die NATO langsam überflüssig wird und endlich aufgelöst werden kann. Dann wäre der Einsatz europäische Armeen für amerikanische Interessen allerdings auch vorbei wie in Afghanistan, ein Thema, das hoffentlich bald der Vergangenheit angehört.
Frau Bundeskanzlerin, bitte springen Sie zum Ende Ihrer Amtszeit endlich einmal über Ihren Schatten und beenden Sie Ihre Unterwürfigkeit gegenüber amerikanischen Präsidenten – sonst besteht die Gefahr, dass Bodo Ramelow Sie auch weiterhin als „Merkelchen“ bezeichnet!
Otfried Schrot