Auszug aus dem Netz: Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat jegliche Vorwürfe im Zusammenhang mit der erzwungenen Landung eines Ryanair - Flugs und der Festnahme eines Bloggers zurückgewiesen. Es sei vollkommen „rechtmäßig“ vorgegangen worden, im Einklang mit dem Völkerrecht sei das Ziel der Schutz von Menschen gewesen, zitierte die Nachrichtenagentur Belta den autoritär regierenden Präsidenten am Mittwoch. Mit der Kritik am belarussischen Vorgehen würden „rote Linien überschritten“. Belarus nicht wohl gesonnene Menschen hätten die Absicht, das Land zu erwürgen, sagte Lukaschenko. Es war seine erste öffentliche Stellungnahme zu dem Vorfall.
Kommentar des Schreibers dieser Zeilen: „Rote Linien“ kommen zur Begründung angeblich defensiver Maßnahmen international sehr in Mode. Lukaschenkos Verhalten erinnert den Verfasser dieser Zeilen an die Verteidigungsrede eines stadtbekannten Schlägers vor Gericht, der einen Polizisten zusammengeschlagen hat: „Herr Richter, ich bin unschuldig! Als meine Meinungsverschiedenheit mit dem Polizisten begann, fiel er mit seinem Gesicht auf meine ihm in friedlicher Absicht entgegen gestreckte Faust und anschließend schlug er mit aller Kraft mit seinem Schienbein gegen meinen zur Abwehr seines Angriffes erhobenen Fuß!“
Es ist alles eine Frage der richtigen Begründung. Allerdings – damit es keinen monatelangen Streit gibt, überlässt man es am besten dem Internationalen Gerichtshof, darüber zu befinden, wie das Verhalten des Herrn Lukaschenko zu bewerten ist.
Dazu fehlt eine Anklage Irlands – wo die Fluggesellschaft RYAN AIR ja beheimatet ist – beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Dort sollte der Vorfall – zur Warnung künftiger „Trittbrettfahrer“ – aufgearbeitet und entschieden werden!
Otfried Schrot