Microsoft News: Vier Gipfel in drei Ländern, das alles in nur sieben Tagen - und daneben noch jede Menge anderer Termine, Treffen und Empfänge. Der Terminkalender von Joe Biden in Europa wirkt, als wolle er bei seiner ersten Auslandsreise als US-Präsident die wegen der Pandemie verpassten persönlichen Begegnungen in einem Rutsch nachholen.
Biden hat den Wettbewerb der Systeme zu einem seiner Kernthemen gemacht. Er sieht die Demokratien der Welt, als deren Leuchtturm sich die USA verstehen, durch den Vormarsch von Autokratien wie in China und Russland bedroht. Biden sagte im April bei einer Rede vor dem Kongress, Amerikas Gegner - «die Autokraten der Welt» - wetteten auf den Niedergang der US-Demokratie. «Wir müssen beweisen, dass die Demokratie noch funktioniert.» Er versprach: «Die Autokraten werden die Zukunft nicht gewinnen. Wir werden das tun. Amerika wird das tun.»
Kommentar: Bidens Worte riechen nach Krieg – früher oder später! Die Methode der USA, jemanden zum „großen Bösewicht“ zu erklären, gegen den man kräftig aufrüsten muss, um die Vollbeschäftigung der amerikanischen Rüstungsindustrie zu sichern, ist eine „alte Masche“. Die Menschheit hat von einem nach einem gigantischen Atomkrieg verstrahlten Planeten gar nichts. Biden sollte sich erheblich anders formulieren, nämlich: wir mögen einander zwar nicht, wir vier, die USA und Europa einerseits und Russland und China andererseits, aber wir schulden es unseren Nationen, ihren Menschen und ihren Nachkommen, dass wir vier gemeinsam die Bewohnbarkeit unseres gemeinsamen Planeten Erde erhalten und für die Erreichung dieses Zweckes Umgangsformen entwickeln , welche Eskalationen von politischen Spannungen bis hin zu militärischen Konfrontationen ausschließen. Die Europäer sollten gegenüber Biden darauf bestehen, dass die NATO – Konferenz in Brüssel nicht eine erneute westliche Droh – und Aufrüstungsspirale in Gang setzt. Die Bundeswehr braucht nach 20 Jahren Afghanistan – Einsatz erst einmal eine Pause!
Otfried Schrot
Oberstleutnant a.D.
Autor des Buches „Zwanzig Appelle eines Zornigen an die Welt oder der Ersatz für den Krieg“
204 novum publishing gmbh, ISBN 978 – 3 – 99038 – 326 – 1
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