Deutschland hat es unter den segnenden Händen christlicher Regierungen zum viertgrößten Waffenexporteur der Welt gebracht. Die USA als dauerhaft größter Waffenexporteur der Welt spielen unter den Kriegswaffenexporteuren die Rolle des mit schlechtem Beispiel vorangehenden „Rattenfängers von Hameln“, dem die anderen mit unbegrenzter Profitgier und fehlendem Gespür für das folgen, was am Ende das Ergebnis dieser den ganzen Planeten überflutenden Waffenexportwelle sein wird: Chaos!
Das Ergebnis von immer umfangreicheren Exporten immer wirkungsvollerer Waffen, mit denen immer längere Kriege mit der Folge immer gründlicherer Zerstörungen geführt werden, wird eine Verelendung unserer Welt mit endlosen und heimatlosen Flüchtlingsströmen sein, die nirgendwo ein Zuhause mehr finden, keine Lieferketten, die ihnen Nahrung bieten, keine Gesundheitsversorgung, die ihnen hilft, körperliche Schäden zu beheben, keine Bildungsstätten und keine Arbeitsplätze: eine zertrümmerte Welt, in der nichts mehr geht!
Alle Welt redet über das Klima, niemand redet über die Kriege.
Der Fluch der Menschheit ist, dass es keinen Gesamtverantwortlichen für unseren Planeten gibt, der verantwortungsbewusst die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft steuert. Keiner kann und will über seinen eigenen Maulwurfshügel hinaus denken! Dabei spielt der „Traum von nationaler Größe“, von der niemand satt wird, eine gefährliche Rolle. Träume von globaler Solidarität wären heilsamer.
Meine Damen und Herren Aktionäre der Waffenindustrie, Sie leisten Beihilfe zur Zerstörung des menschlichen Lebensraumes! Wenn dieses Ziel erreicht ist, wird niemand mehr Geld haben, um Waffen zu kaufen. Dann können Sie mit der Bettelschale durch die Lande ziehen! Lassen Sie es besser nicht so weit kommen!
Nehmen Sie die Einsetzung einer neuen Bundesregierung, die voraussichtlich mehr Gedanken in eine heile Umwelt investieren wird als in „christliche Profite“ aus Rüstungsgeschäften, zum Anlass, um umzud e n k e n und umzus t e u e r n!
Rüsten Sie Ihre Fließbänder um für die Produktion und Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen, die nicht zerstören, sondern heilen, nämlich für die Herstellung solcher Güter, die in Katastrophengebieten und von Katastrophenopfern benötigt werden, um ihre gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Kreisläufe wieder „auf die Reihe“ zu bringen!
Wir haben nur einen Planeten! Wenn wir den in unserer Profitgier zerstören, dann „war es das!“ Dann können wir den Generationen, die gerade erst das Licht der Welt erblicken, nur zurufen: „Sorry, wir haben gerade eure Zukunft zerstört! Seht zu, wo ihr bleibt!“
Sollten wir nicht besser bald damit aufhören, den Lauf der Weltgeschichte mit Hass und Habgier zu steuern, und damit beginnen, die beiden Eigenschaften durch Vernunft und Verantwortungsbewusstsein zu ersetzen, damit die Menschheit eine Zukunft hat? Der Beginn der Amtszeit einer neuen deutschen Bundesregierung ist ein geeigneter Zeitpunkt, um überfällige Beschlüsse zu fassen.
Otfried Schrot