Bundeskanzler Scholz kann nicht nachvollziehen, dass Russland auf ein Ende der NATO – Osterweiterung pocht. Daher hat er die Forderung Russlands nach einem Ende zurückgewiesen.
Kommentar: „Herr Bundeskanzler, Ihnen scheint nicht bewusst zu sein, dass die Friedensuhr in Europa fast abgelaufen ist. Es ist eine Minute vor zwölf. Sie verhalten sich wie eine Hausfrau, die tatenlos zusieht, wie das Wasser überkocht, und anstatt die Flamme auf Null zu drehen, schrauben Sie sie noch zwei Strich höher!
Was macht ein Raubtier, wenn es das Gefühl hat, von seinen Verfolgern eingekreist zu werden? Es dreht sich um und greift an. Putin ist sicher ganz dicht davor.
Dann ist es vorbei mit dem schönen Frieden in Europa. Dann bringt die Mitgliedschaft in der NATO keine erhöhte Sicherheit mehr, sondern wird zur tödlichen Falle für ihre Mitglieder.
Herr Bundeskanzler, tun Sie den ersten Schritt zur politischen Weisheit: Sehen Sie ein, dass eine völkerrechtlich verbindliche Zusage an Russland, die NATO nicht nach Osten zu erweitern, billiger ist als ein großer Krieg!
Sie sollten daher schleunigst Ihren höchst überfälligen Antrittsbesuch bei Wladimir Putin machen und ein „Kriegs – Vermeidungs – Gespräch “ führen!
Der Präsident der Vereinigten Staaten hat anscheinend anderes im Sinn. Er möchte vom sicheren Weißen Haus aus über den Atlantik schauen und zusehen, wie das europäische Haus in Flammen aufgeht. Es kostet ihn ja nur ein paar Tausend GIs, während sich ein halbes Jahr nach dem Ende des Afghanistan – Krieges die Auftragsbücher der amerikanischen Rüstungsindustrie endlich wieder füllen.
Wenn die NATO großes Pech hat, dann wird China einen Kriegsausbruch in der Ukraine dazu missbrauchen, Taiwan „heim ins chinesische Reich“ zu holen. Da Taiwan unter dem Schutz der USA steht, wird die NATO dann zu einem Zwei – Fronten – Krieg gezwungen werden, der sicher noch länger dauern und noch mehr kosten wird als der Krieg gegen die Armee aus Kriegern mit Schlafanzügen und Sandalen in Afghanistan. Dann wird auch die Bundeswehr auf Kosten der deutschen Steuerzahler noch einmal in den Krieg ziehen und erst nach unbekannter Kriegsdauer, unbekannten Kriegskosten und und einer unbekannten Anzahl von Kriegstoten wieder heimkehren!
Herr Bundeskanzler, ich wünsche Ihnen für das hoffentlich bald stattfindende Gespräch mit Präsident Putin einen durchschlagenden Erfolg – zum Wohle Europas! Bedenken Sie dabei, dass Russland uns als Nachbar näher ist als die USA!
Und verzichten Sie vor dem Gespräch auf unbedachte Presseerklärungen, die schneller in Moskau sind als Sie selbst und Ihnen dann den Antrittsbesuch erschweren!“
Otfried Schrot