Stellen Sie sich einmal vor, liebe Leserinnen und Leser, Sie wollen einen Interkontinental – Flug machen. Beim Besteigen des Flugzeuges hören Sie zufällig, dass die Maschine ohne den Kommandanten – der mit seinem Frühstück in der Lounge noch nicht fertig ist – abheben soll, sondern mit nur drei Copiloten in der Kanzel, die im Dauerstreit miteinander über Flughöhe, Flugstrecke und Fluggeschwindigkeit den Kurs bestimmen.
Wäre Ihnen geheuer?
Das aber ist die Lage der Menschheit.
In der obersten Etage der politischen Ordnung der Welt befinden sich die drei Ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates, nämlich die USA, Russland und China – neben den weniger gewichtigen Großbritannien und Frankreich – und belauern sich gegenseitig. Von Kooperation ist keine Rede. Von ihrem Zusammenwirken als den Mächtigsten hängt aber ab, ob der Lebensraum der Menschheit bewohnbar bleibt oder durch einen Atomkrieg unbewohnbar wird.
Der formal über ihnen thronende Generalsekretär der Vereinten Nationen, eher ein bloßer Schreibtischverwalter, hat sich bereits für ohnmächtig erklärt.
Die gegenwärtige Lage in der Ukraine – Krise: Die USA – zusammen mit der NATO - steht Russland in der Ukraine – Krise kritisch abwartend gegenüber. China hat sich auf die Seite Russlands gestellt. Die Spannungen steigen. Wechselnde Vermittler haben ihre guten Dienste angeboten, sind aber von Russland, das feste Ziele hat, zurückgewiesen worden. Wenn Spannungen steigen, verringert sich die Besonnenheit und der Hass der Konfliktparteien aufeinander nimmt zu. In einer Kettenreaktion kann der Funke überspringen, der den Atomkrieg auslöst. Das Ergebnis eines Atomkrieges zwischen den USA und der NATO einerseits und Russland und China auf der anderen Seite dürfte jenseits unserer Vorstellung liegen. So labil ist die Sicherheitslage unserer schönen Welt!
Dringende Abhilfe ist geboten: Die politische Ordnung der Welt benötigt oberhalb der Ebene des Weltsicherheitsrates einen mit Autorität ausgestatteten Koordinator,
der die ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates zusammenführt, der vermittelt, ausgleicht, anspornt, bremst, zurechtweist und dämpft – im Interesse der Sicherheit unserer Welt, damit es zwischen den Mächtigsten der Welt nicht zu einem „großen nuklearen Knall“ kommt, der unsere schöne Welt unbewohnbar macht.
Möge der deutschen Außenministerin der großartige Einfall kommen, in der UN – Generalversammlung diese Ergänzung der UN – Charta vorzuschlagen!
Otfried Schrot