1945 haben die Regierungen der Welt in die Charta der Vereinten Nationen das folgende Gelöbnis geschrieben: „Wir, die Völker der Vereinten Nationen, fest entschlossen, künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren, wollen zu diesem Zweck zusammenarbeiten!“
Dieses völkerrechtlich verbindlich in der UN – Charta niedergelegte Versprechen wurde und wird seit nunmehr 77 Jahren von nahezu allen Mitgliedsnationen der UNO gebrochen bis zum hoffentlich nunmehr „krönenden“ letzten Vertragsbruch durch Wladimir Putin. Das Geld, welches wir für die Behebung der Schäden werden ausgeben müssen, die der „russische Dinosaurier“ jetzt bis zu einem ungewissen Zeitpunkt in der Zukunft anrichten wird, wird uns bei der Umsetzung des internationalen Klimavertrages und des geplanten UN – Vertrages über den Kampf gegen den Plastikmüll fehlen.
Wie konnte es so weit kommen?
Nun, sagen wir es klar heraus: alle Regierungen haben die Charta der Vereinten Nationen nicht ernst genommen. Alle Regierungen berufen sich immer nur dann auf die Charta, wenn es ihnen gerade „in den Kram passt!“
Sollte die Welt Putin überleben und nicht Putin die Welt, dann müssen wir mit größerer Ernsthaftigkeit einen Neuanfang machen. Das wird aber erst dann möglich sein, wenn wir uns mit aller Entschlossenheit von der Philosophie des Nationalismus verabschiedet haben. Wir haben nur einen Planeten mit immer mehr Menschen und immer weniger Gütern für deren Versorgung, mit denen wir sparsam umgehen müssen. Nationalismus bedeutet immer Krieg bei dem Versuch, anderen Leuten Land zu stehlen! Wir haben aber einfach kein Geld für immer längere Kriege mit immer teureren Waffen und immer höheren Kosten für die Behebung der Folgeschäden mehr übrig. Wir müssen deshalb danach streben, die derzeit anfallenden Kosten für die militärischen Hochrüstung, die wir auf uns nehmen, um Putin wieder loszuwerden, danach stetig wieder senken!
Wir müssen aber noch sehr viel mehr tun, wenn unsere Kinder, Enkel und Urenkel in den Genuss der Bewahrung vor der Geißel des Krieges kommen sollen. Wir müssen eine Reihe von Verträgen abschließen, damit aus dem oberflächlichen Versprechen von 1945 endlich das ersehnte hellere Zeitalter hervorgeht.
Die folgende Vertragsserie soll aus dem Traum Wirklichkeit machen:
01.)Vertrag über die bedingungslose Anerkennung und Befolgung der Weisungen, Forderungen und Urteile der internationalen Gerichtshöfe.
02.)Vertrag über die Schaffung und Einführung eines international verbindlichen Verfahrens für die gewaltlose Lösung von Konflikten. Tausende von Denkfabriken weltweit warten auf einen Auftrag des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, zur Unterstützung einfallsloser Politiker ein Angebot solcher Verfahren bei der UNO vorzulegen.
03.)Vertrag über die Schaffung einer Mediatoren – Kommission , die mit dem ausgewählten Verfahren alle bestehenden und neu hinzukommenden Konflikte löst.
04.)Vertrag über die Umrüstung der Kriegsindustrie der ganzen Welt für die Produktion von Gütern, die in Katastrophengebieten benötigt werden.
05.)Vertrag über die Abschaffung aller Atombomben
06.)Vertrag über den völkerrechtlich verbindlichen Beschluss aller Regierungen, im Umgang miteinander nur noch eine vertrauensbildende Außenpolitik zu machen.
07.)Vertrag über ein international verbindliches dichtmaschiges Verfahren zur Auswahl von Persönlichkeiten für die Ämter „Staatsoberhaupt“ und „Regierungschef“, die sich zur Wahl stellen dürfen.
08.)Vertrag über die Gründung einer internationalen Akademie für künftige Staatsoberhäupter und Regierungschefs, die alle Kandidaten aller Staaten durchlaufen müssen, die beabsichtigen, für eines er beiden Spitzenämter zu kandidieren.
09.)Vertrag über den Beschluss, ein völkerrechtliches Nachfolgeinstrument für die Charta der Vereinten Nationen auszuarbeiten, eine „Verfassung der Menschheit“, die den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts genügt.
10.)Vertrag über die Einrichtung einer Kontrollkommission der UNO zur Überwachung der Einhaltung aller geschlossenen internationalen Verträge
11.)Vertrag über die Vereidigung aller künftigen Regierungschefs vor den nationalen Parlamenten und vor der UN – Generalversammlung auf die Einhaltung aller bestehenden internationalen Verträge.
Wir brauchen keine Abschreckung, sondern Vertrauensbildung!
Wir brauchen nicht mehr Waffen, sondern mehr Recht!
Otfried Schrot