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"Westfalenpost" und die "Westfälische Rundschau" vom 03.10.2012, Seite 2 des Heimatteils, Titel: "Das Konzept zur Rettung des St. Georg Krankenhauses liegt auf der Straße, man muss sich nur danach bücken"

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Als ich vor exakt 30 Jahren mit meiner Familie in das romantische, schnuckelige und aufstrebende Schieferstädtchen Bad Fredeburg zog, da war dort die Welt noch in Ordnung, weil wir blühende Landschaften vorfanden. Eine Vielzahl von kleinen Einzelhandelsgeschäften deckten den täglichen Bedarf, die Fachkliniken etablierten sich als Wirtschaftskraft, der Tourismus entwickelte sich stetig, das St. Georg Krankenhaus hatte einen guten Ruf und einen kirchlichen Träger und die ansässigen zwei Kirchengemeinden mit ihren überaus aktiven Seelsorgern prägten den Ort und die dort lebenden Menschen.

Das alles ist Geschichte. In Bad Fredeburg 21 ticken die Uhren mittlerweile ganz anders. Die Goldgräber- und Aufbruchstimmung ist verflogen, Frustration und Resignation machen sich breit. Die Gründe liegen auf der Hand. Immer mehr Einzelhandelsgeschäfte stehen leer, die Gastronomie am Boden, die evangelische Kirche steht zum Verkauf, Schlecker ist pleite und nun hat auch noch zu allem Überfluss das St. Georg Krankenhaus Insolvenz angemeldet. Der Goldrausch des "schwarzen Goldes Schiefer" in Bad Fredeburg ist beendet, weil dem Schieferstädtchen der Ausverkauf droht. Und was machen die verantwortlichen Politiker in dieser scheinbar aussichtlosen Situation? Wie der Vogel Strauss den Kopf in den Sand stecken, weil es weit und breit keinen Master-Marshallplan für Bad Fredeburg gibt. Ganz im Gegenteil. Jetzt soll sogar noch eine Umgehungsstraße den Verkehr in der Geisterstadt entlasten.

Zurück zum St. Georg Krankenhaus, das übrigens nach dem Schutzpatron der katholischen Kirche Bad Fredeburg, dem Hl. Ritter Georg, und nicht nach seinem Dechanten und Pfarrer Georg Schröder benannt wurde. Wie können die Arbeitsplätze im Krankenhaus gerettet und das Krankenhaus zukunftssicher gemacht werden? Fest steht allerdings, Provinz-Krankenhäuser haben keine Zukunft mehr. Ein neues tragbares Konzept muss her. In meinen Augen liegt es auf der Straße, wir müssen uns nur noch danach bücken. Der demographische Wandel in unserer Gesellschaft ist nämlich unübersehbar. Deshalb wäre es meines Erachtens zwingend erforderlich, das St. Georg Krankenhaus in ein sog. "Multi-Funktionshaus" umzugestalten, damit die Auslastung in Richtung 100% verbessert werden kann. Als mögliche ganz spezielle Abteilungen des "Multi-Funktionshauses" bieten sich dabei an: Ganztags-Pflegeheim, Innere Medizin, Chirurgie, Anästhesie, Schmerztherapie, Alterserkrankungen wie z. B. Demenz, Parkinson, Gerontopsychiatrie etc., Hospiz für Sterbebegleitung. Damit gäbe es für ältere Menschen endlich ein Angebot und sog. Gesamtpaket von dem Eintreten in die erste Pflegestufe über die fachärztliche Behandlung, Operation und Therapie bis hin zur menschenwürdigen Sterbebegleitung unter einem gemeinsamen Dach - eben im "Multi-Funktionshaus". Lohnt es sich nicht dafür einen Rettungsschirm für das St. Georg Krankenhaus und seine Mitarbeiter und Patienten aufzuspannen? Das St. Georg Krankenhaus darf nicht sterben, weil es zu Bad Fredeburg und seinen Bürgern einfach dazu gehört. Insofern ist es systemrelevanter als die Zocker-Banken der Finanzkrisen, die auch mit dem Geld der Steuerzahler gerettet werden. Um aber das Damoklessschwert, das über dem St. Georg Krankenhaus Bad Fredeburg in Gestalt des Hl. Ritters Georg hängt, entscheidend abwenden zu können, braucht es einen geeigneten Investor mit einem vernünftigen Konzept. Wie wäre es eigentlich, wenn die Diakonie und die Caritas im Erzbistum Paderborn in ökumenischer Eintracht als gleichberechtigte Partner ganz im Sinne der Menschen die Trägerschaft des St. Georg Krankenhauses in Bad Fredeburg übernehmen würden? Vielleicht mit meinem Konzept als "Multi-Funktionshaus"?

Das wäre doch ein notwendiger und würdiger Neuanfang und Wiederaufbau von Bad Fredeburg, das im 17. Jahrhundert einmal die Stadt der Hexenprozesse war. Übrigens, der einzige Lichtblick in Bad Fredeburg ist derzeit das Festival der Kulturen. Wenn es stetig weiter entwickelt und vor allem mit Fördergeldern der Stadt Schmallenberg ausgestattet wird, könnte es zu einem "zweiten Wacken" und somit zu einer unverwechselbaren Attraktion von Bad Fredeburg werden. Ich erinnere: Das 1.797-Einwohner-Dorf Wacken in Schleswig-Holstein veranstaltet jährlich an drei Tagen das weltgrößte Heavy Metal-Festival, die Wacken Open Air, mit 86.000 Besuchern. Es hat Wacken weltberühmt gemacht und einen sagenhaften Wirtschaftsboom beschert. Deshalb gibt es für mich noch Hoffnung für Bad Fredeburg und seine bodenständigen Menschen!

Roland Klose, Bad Fredeburg


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