Günther Jauch und der böse Verbraucher
- von Roland Klose
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Ich lasse mir von Günther Jauch kein schlechtes Gewissen einreden, nur weil die großen Textilketten das Ziel der Marktwirtschaft, die Gewinnmaximierung, maßlos übertreiben. Nicht in der Produktion, schon gar nicht in Deutschland, sondern im Einkauf und im Handel liegt der Segen. Das ist ihre oberste Maxime. Selbst wenn wir als Konsumenten von z. B. Blusen bereit wären, die in der TV-Sendung angesprochenen 10 Cent/Stck. mehr dafür zu bezahlen, sie kommen letztendlich nicht bei der Näherin in Bangladesch an, sondern verschwinden in den Taschen der Profiteure.
Wenn ich Günther Jauch wäre, dann würde ich natürlich nur noch hochpreisige Produkte aus dem Ursprungsland Deutschland kaufen, falls dies überhaupt noch feststellbar ist. Günther Jauch hat`s ja. Aber, am "Made in Germany" können wir schon lange nicht mehr erkennen, ob das Produkt auch wirklich komplett in Deutschland gefertigt wurde. Im Übrigen verlagern immer mehr deutsche Unternehmen ihren Produktionsstandort ins Ausland, mit Vorliebe nach China, und/oder kaufen weltweit ein, weil sie damit ihre Gewinnspannen astronomisch erhöhen können und nicht weil der deutsche Verbraucher alles zum Schnäppchenpreis einkaufen will. Nicht vergessen sollten wir auch, dass es in Deutschland mittlerweile immer mehr arme Menschen gibt, die Minirenten, Hartz-IV- und Hartz-IV-Aufstockung beziehen und zu Dumpinglöhnen arbeiten müssen, die zum Leben kaum ausreichen. Lieber Günther Jauch, erklären Sie diesen Menschen mal, sie sollen in einer immer brutaler werdenden globalen Marktwirtschaft nur fair produzierte und hochpreisige Produkte kaufen!
Roland Klose, Bad Fredeburg
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