Obamas Demontage (2x gedruckt)
- von Roland Klose
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Berliner Morgenpost vom 11.09.2013, Leserbriefseite, Titel: "Zurückhaltung ist angebracht"
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Russlands Wladimir Putin hat US-Präsident Barack Obama das Heft des Handelns nun endgültig aus der Hand genommen. Nach Rücksprache mit Baschar al-Assad will er Syriens Giftgas-Potential unter UN-Kontrolle stellen oder sogar komplett vernichten lassen, um den drohenden Militärschlag der USA in allerletzter Minute doch noch verhindern zu können. Ist das glaubhaft? Ja, weil Assad den Bürgerkrieg gegen die Rebellen ohnehin gewinnen wird. Der Einzige, der ihm dabei noch gefährlich werden kann, ist Obama mit seiner militärischen Bestrafungsaktion.
Im Syrien-Konflikt gibt es viele Gewinner: Papst Franziskus, der auf dem Peterplatz in Rom mit Gläubigen fastete und betete, der Vermittler Putin, das Assad-Regime, das kriegsmüde amerikanische Volk und der UN-Sicherheitsrat. Aber es gibt nur einen Verlierer, der in aller Öffentlichkeit demontiert und als Friedensnobelpreisträger in Frage gestellt wird: der vermeintliche Weltpolizist Barack Obama. Der Traum von der Weltmacht Amerika, die über den Vereinten Nationen zu stehen scheint, ist ausgeträumt.
Übrigens, in Puncto Außenpolitik hat sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Syrien-Krise nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Sie ist weit davon entfernt, wie die deutsche Ikone Willy Brandt (SPD), ein Friedensstifter im Kalten Krieg der Supermächte zu sein. Da muss ich leider dem Ex-Verteidigungsminister KT zu Guttenberg (CSU) recht geben, der in einem Interview zu Syrien sagte: "Deutschland ist ein Zwerg in der Außenpolitik."
Roland Klose, Bad Fredeburg
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