Erich Loest - ein Nachruf (gedruckt)
- von Roland Klose
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Erich Loest war ein großer Erzähler, Zeitzeuge, Dichter und Denker unserer Zeit. Sein tragischer Tod aufgrund des Leipziger Fenstersturzes hat uns alle geschockt. Loest war ein konsequenter Aufarbeiter seiner eigenen Geschichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem als Redakteur der Leipziger Volkszeitung. Zu seinen bekanntesten Werken als Schriftsteller zählen "Völkerschlachtdenkmal" und "Nikolaikirche". Loest diente dem NS- und dem SED-Regime und wurde durch die Reflektion seines eigenen politischen Handelns zu einem bedeutenen Kritiker beider Systeme. Er weigerte sich Helden-Romane zu schreiben und besaß den Mut, die rücksichtslose Wahrheit zu sagen und zu schreiben.
Der gescheiterte Volksaufstand vom 17. Juni 1953 öffnete ihm endgültig die Augen. Loest konnte und wollte nicht schweigen, als der Arbeiter- und Bauernstaat DDR seine eigenen Arbeiter bekämpfte und ermordete. Das brachte ihm sieben Jahre im berüchtigten Zuchthaus von Bautzen II ein, dem Knast für politische Gefangene. Nach seiner Freilassung folgte die gnadenlose Abrechnung durch die Macht und Waffe des geschriebenen Wortes in der DDR und ab 1981 in der BRD, wohin Loest als unbequemer Mahner ausreisen durfte.
Die Buergerredaktion.de verneigt sich vor der Lebensleistung des Erich Loest. Doch in einem Punkt hat sich Erich Loest dennoch geirrt, der Zeit seines Lebens ein bekennender Atheist war, welcher die Existenz Gottes und ein Leben nach dem Tod kategorisch ausschloss. Gott ist der Lenker der Geschichte, der Freiheit schenkt. Die Freiheit eines Christenmenschen!
Roland Klose, Bad Fredeburg
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