Bundespräsident Joachim Gauck in Griechenland, das von 1941-45 von Nazi-Deutschland besetzt war. Sein Kniefall im griechischen Bergdorf Lingiades, der den Opfern der NS-Vergeltungsaktion vom 03.10.1943 galt, erinnert stark an Willy Brandts Kniefall vor dem Ehrenmal des Warschauer Ghettos am 7.12.1970. Griechenland fordert in diesem Zusammenhang deutsche Wiedergutmachungszahlungen in Höhe von 170 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Deutschland leistete bisher insgesamt Wiedergutmachungszahlungen aufgrund des Zweiten Weltkriegs (1939-45) an überfallene Staaten in Höhe von ca. 70 Milliarden Euro. Stehen die griechischen Forderungen daher in einem vernünftigen Verhältnis zum angerichteten Schaden? Was haben wir nach dem großen Krieg nicht alles für die Griechen getan: Urlaub in Griechenland gemacht, griechische Gastarbeiter beschäftigt, Aufnahme Griechenlands in die EU und die Eurozone bzw. ESM-Unterstützungszahlungen geleistet, die Griechenland vor dem Staatsbankrott bewahrt haben? Ist Undank der Welt Lohn (vgl. 2 Korinther 12, 11-18)?
Roland Klose, Bad Fredeburg
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