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Die programmatischen Worte von Papst Franziskus sind bisher in Deutschlands Kirchen leider nicht angekommen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn Deutschland von einer neuen Kirchenaustrittswelle heimgesucht wird. Die Kirchen hier sind reich und allenfalls arm im Geiste. Das macht sie wenig glaubwürdig und attraktiv – besonders für junge Menschen.
Roland Klose, per E-Mail
Berliner Kurier vom 25.08.2014, laut genios.de, Weiteres nicht bekannt
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"Ach, wie sehr möchte ich eine arme Kirche und eine Kirche der Armen!"
Diese programmatischen Worte von Papst Franziskus sind bisher in Deutschlands Kirchen leider nicht angekommen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn Deutschland von einer neuen Kirchenaustrittswelle heimgesucht wird. Denn, die deutschen Bundesländer zahlen bis heute Dotationen an die Kirchen aufgrund von Enteignungen im 19. Jahrhundert, die längst abgegolten sind. Darüber hinaus beträgt die Kirchensteuer in Deutschland bis zu 9% der Lohnsteuer. Und die Kirchen erwirken sogar Zwangseintreibungen bei der Kirchensteuer auf Kapitalerträge. Die Kirchen in Deutschland sind reich und allenfalls arm im Geiste. Das macht sie wenig glaubwürdig und attraktiv - besonders für junge Menschen.
So bedeutet für die katholische Kirche anscheinend Tradition, wenn sich nichts ändert. Dabei ist Tradition nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe der Flamme des Glaubens. Erforderlich sind diesbezüglich Vorbilder im Glauben, seelsorgerische Lebensbegleitung und Neu-Missionierung. Dafür fehlen allerdings der Kirche glaubhafte Arbeiter im Weinberg des Herrn, weil die katholische Kirche am Pflichtzölibat für Priester noch festhält - wahrscheinlich bis kurz vor dem Untergang. Darum verschwindet die Kirche langsam aus unseren Dörfern und tritt die Stadtflucht an, wobei auf diesem Wege den Hirten viele zerstreute Schafe in der Größe des Pastoralen Raumes verloren gehen.
Roland Klose, Bad Fredeburg