JE SUIS HANS FRANKENTHAL
- von Roland Klose
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Am 1. März 1943 wurde der letzte Schmallenberger Jude Hans Frankenthal (1926-99) mit seiner Familie aus seiner Heimatstadt Schmallenberg in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Hans Frankenthal erhielt die Häftlingsnummer 104.920. Seine Eltern wurden dort getötet, er kam mit seinem Bruder Ernst in das KZ Auschwitz III Monowitz. Dort wurden medizinische Versuche an seinen Zähnen durchgeführt und er arbeitete als Zwangsarbeiter für die I.G. Farben. Am 18. Januar 1945 wurden die Gefangenen aus Auschwitz-Monowitz auf einen Todesmarsch, zunächst zu Fuß, später per Bahn Richtung Westen geschickt. Frankenthal kam in das KZ Dora-Mittelbau und wurde bei der Fertigung der V2 Raketen eingesetzt. Im April 1945 wurde er auf einen Transport Richtung Theresienstadt geschickt, dort wurden die Brüder Ernst und Hans Frankenthal kurz vor Kriegsende von der Roten Armee befreit.
Ernst und Hans Frankenthal kehrten nach Kriegsende in ihre Heimatstadt Schmallenberg zurück, weil sie das ihrem Vater versprochen hatten. Hans Frankenthal war im Landesverband der Jüdischen Gemeinden Westfalen-Lippe, als Mitglied des Zentralrates der Juden in Deutschland und als stellvertretender Vorsitzender des Auschwitz-Komitees in der Bundesrepublik Deutschland tätig. Sein Buch Verweigerte Rückkehr, in dem er seine Geschichte erzählt, erschien ein halbes Jahr vor seinem Tod im Alter von 73 Jahren im Dezember 1999. In Erinnerung an Hans Frankenthal verleiht die Stiftung Auschwitz-Komitee seit 2010 einmal jährlich den Hans-Frankenthal-Preis. JE SUIS HANS FRANKENTHAL.
Roland Klose, Bad Fredeburg
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