Papst Franziskus träumt von der Kirche der Armen, und die Kirchen in Deutschland kriegen den Hals nicht voll genug. So bestehen unsere Kirchen immer noch auf den jährlichen Dotationen aus der Napoleonischen Säkularisierung von 1803, die allein seit Gründung der Bundesrepublik Deutchland mittlerweile ca. 16 Milliarden Euro betragen. Hinzu kommt vor allem die Kirchensteuer, die jetzt sogar auf Kapitalerträge erhoben werden soll, obwohl es in der frühen Kirche für Christen ein ausdrückliches Zinsverbot gab, was wohl den verhängnisvollen Casino-Kapitalismus unserer Zeit verhindert hätte. Das Kreuz mit der Kirchensteuer wird ein Kreuz für die Kirchen. Denn den beiden großen Kirchen droht damit eine weitere Austrittswelle. Gehört das Christentum noch zu Deutschland? Jedenfalls sitzt es auf einem absteigenden Ast trotz Papst Franziskus und seinem großen Vorbild, dem armen Bettelmönch Franziskus von Assisi. Übrigens, die muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland dürfen keine Kirchensteuer von ihren Mitgliedern erheben, weil diese nicht als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannt sind. Schon ziemlich krass und diskriminierend, weil laut Ex-Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel der Islam doch eigentlich zu Deutschland gehört.
Roland Klose, Bad Fredeburg
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