Islamic Banking, das Aus für Bankenkrisen?
- von Roland Klose
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Islamic Banking, etwas Exotisches im deutschen Bankwesen? Sicher, aber das Zinsverbot gab es auch im Juden- und Christentum. Im Mittelalter wurde dieser Grundsatz von Papst Innozenz III. im Jahre 1215 in Form eines generellen Zinsverbots rechtlich institutionalisiert. Im Rahmen dieses "kanonischen Zinsverbots" galt das Nehmen von Zinsen fortan nicht nur als Sünde, sondern auch als ein Kapitalverbrechen, das mit Raub, Brandstiftung oder Prostitution gleichgesetzt wurde. Die katholische Kirche selbst hielt bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts an der Doktrin des Zinsverbots fest.
Warum schreibe ich das alles? Wäre es zur Bankenkrise 2007 gekommen, wenn auch die jüdischen und christlichen Banken der Welt die Regeln eines islamischen Finanzwesens angewandt hätten? Wohl kaum, so wäre uns die Staatsschulden- und Eurokrise mit all ihren Kürzungen im Sozialbereich für die Ärmsten der Armen erspart geblieben. Dafür tragen aber nicht nur die Staaten, sondern dafür trägt auch die katholische Kirche eine gewisse Verantwortung und Mitschuld. Ich erinnere mich an die schönen Reden so vieler Päpste, welche die Auswüchse von Kommunismus und Kapitalismus verurteilten und immer noch verurteilen und eine neue und gerechte Weltwirtschafts- und Weltfinanzordnung anmahnen. Dabei war es die katholische Kirche, die das Zinsverbot aufhob und die selber ihr Vermögen heutzutage an den spekulativen Finanzmarktplätzen dieser Welt anlegt. Deshalb mein Rat: Nehmen wir das Positive aus allen drei Weltreligionen - Judentum, Christentum und Islam - und dann lasst uns unsere Welt neu erschaffen und gerechter machen!
Roland Klose, Bad Fredeburg
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