Der 1000 Jahre alte Konflikt zwischen Christen und Muslimen seit den Kreuzzügen lebt in den Köpfen der Menschen weiter, weil der islamistische, dschihadistische Terrorismus die Welt bedroht. Und jetzt hat ausgerechnet Papst Franziskus die muslimische Türkei erzürnt und damit Öl ins Feuer gegossen, weil er das Massaker an bis zu 1,5 Millionen christlichen Armeniern im Osmanischen Reich vor genau 100 Jahren als Genozid bezeichnete. War das klug? Nein, sicher nicht, aber "die Wahrheit muss gesagt werden", wie dies "der Prediger gegen Adolf Hitler", Jesuitenpater Rupert Mayer (1876-1945) aus München, im sog. Dritten Reich in Deutschland zum Ausdruck brachte. Das Osmanische Reich, von dem der türkische Staatspräsident Erdogan gerne schwärmt und auf das er sich des Öfteren beruft, hat geschichtlich bewiesen den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts an den Armeniern begangen. Im Osmanischen Reich wurden nämlich nachweislich die christlichen Minderheiten der Armenier und der orthodoxen Griechen und die Juden diskriminiert, die heutige Türkei ist demzufolge von einer wirklichen Religionsfreiheit noch weit entfernt. Schlimm ist deshalb in meinen Augen der Genozid, der nicht öffentlich angesprochen werden darf und daher auch nicht historisch und menschlich aufgearbeitet werden kann.
Roland Klose, Bad Fredeburg
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