Die dänische EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager droht im Streit um die Dominanz von Gazprom in Mittel- und Osteuropa dem russischen Energieriesen mit einem EU-Kartellrechtsverfahren und einer Kartellstrafe in Höhe von 10% des Jahresumsatzes = ca. 6,9 Milliarden Euro, obwohl die Europäische Union von russischem Gas abhängig ist und Russland nicht zur EU gehört. Dänen lügen nicht. Aber wird sich Gazprom um Wladimir Putin, Alexej Miller und Gerhard Schröder davon beeindrucken lassen? Sicher nicht, weil Putin bereits die Wirtschaftssanktionen aussitzt. Vielmehr schießt Brüssel mit der Drohung einer EU-Kartellstrafe gerade ein brilliantes Eigentor. Der EU könnte es dabei im Ernstfall wie einem zu verdurstenden Menschen ergehen, der in der Wüste den Wassermonopolisten verklagen will und sich anschließend wundert, wenn er ihm die Wasserleitung kappt. Frau Vestager hat wohl ihren Machiavelli nicht gelesen. Oder will die EU etwa das Fracking vorantreiben?
Roland Klose, Bad Fredeburg
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