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Mitteldeutsche Zeitung vom 07.10.2015, laut genios.de, Titel: "Überfordert"
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25 Jahre deutsche Wiedervereinigung am 03.10.2015. Ich bin stolz auf die Wiedervereinigung und diesbezüglich stolz darauf, Deutscher zu sein, obwohl die deutsche Wiedervereinigung bis heute ca. 2 Billionen Euro gekostet hat. Zum Vergleich: die aktuelle Staatsverschuldung Deutschlands beträgt 2,213 Billionen Euro.

Was war das damals ab dem 09.11.1989, dem Tag des Mauerfalls, eine grandiose Willkommenskultur mit Begrüßungsgeld und -festen. Deutschland war auf einmal das Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit einer enormen und explodierenden Binnennachfrage, welche die deutsche Wirtschaft gar nicht mit ihren bescheidenen Produktionskapazitäten befriedigen konnte. Viele glaubten im Rausch der Freiheit, es könnte immer so weiter gehen.

Doch durch politische Fehlentscheidungen kam rasch die Ernüchterung. Als die Ostmark am 01.07.1990 in der DDR teilweise zum Kurs von 1:1 und in 2:1 in D-Mark umgetauscht wurde, brachen urplötzlich die osteuropäischen Märkte der DDR zusammen, weil sich diese Länder auf einmal die teuren Produkte nicht mehr leisten konnten. Die Volkswirtschaft der DDR war am Ende.

Eine hohe Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland war die Folge. Das war die Stunde der Treuhand, des Insolvenzverwalters der DDR, die ganze volkseigene Betriebe für nur eine D-Mark verscherbelte. In Ostdeutschland setzte daraufhin eine Flüchtlingswelle gen Westen ein.

25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung steht Deutschland vor einer neuen Herausforderung, der Flüchtlingswelle und der Integration von den Refugees der Welt, deren Länder die deutsche Rüstungsindustrie und die deutsche Bundesregierung mit Waffenexporten und/oder militärischen Interventionen überzogen hatte. Da wären im Speziellen die sog. Kriege auf dem ehemaligen Gebiet Jugoslawiens ab 1991-2001 und der Afghanistan-Krieg ab 2001 bis heute und Waffenlieferungen an Syrien, den Irak, Saudi-Arabien, VAE, Kuwait, die Türkei usw.

Ist es daher ein Wunder, wenn jetzt z. B. Flüchtlinge aus dem Balkan, Afghanistan, Syrien und dem Irak verstärkt an deutschen Grenzen rütteln und um Aufnahme bitten? Wer Krieg säht und führt und Waffen in Kriegs- und Krisengebiete liefert oder auch wie 1990 ganze Volkswirtschaften vernichtet, der erntet nunmal Flüchtlinge.

Haben wir diesbezüglich etwas aus der Geschichte gelernt? Nein, sicher nicht. Wir wissen immer erst im Nachhinein, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, was richtig und was falsch war und ist. Meine Meinung dazu: Die Willkommenskultur 2015 wird auch wie die Willkommenskultur 1989/90 irgendwann umschlagen in Überforderung, hohe Arbeitslosigkeit und tiefe Resignation - spätestens dann, wenn die deutsche Wirtschaft schwächelt. VW lässt grüßen!

Roland Klose, Bad Fredeburg
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