Liebe Leser, liebe Schreiber,
die deutsche Regierung mit Olaf Scholz an ihrer Spitze hat, ohne das Volk oder wenigstens das Parlament zu fragen, den USA erlaubt, ab 2026 auf deutschem Boden Atomwaffen zu stationieren.
Herr Scholz begründet diese Entscheidung folgendermaßen:
„Als SPD übernehmen wir die Verantwortung dafür, dass kein Kind, das heute in Deutschland geboren wird, mehr einen Krieg erleben muss. . . .ab 2026 US-amerikanische Weitstreckenraketen in Deutschland zu stationieren, ist dafür ein wichtiger Baustein.“
Bei diesen Sätzen kommt mir neben der grausigen Vorstellung, Kinder und diese Raketen oder deren Wirkung zusammen auf einem Bild zu sehen, auch in Erinnerung, was ich im Geschichtsunterricht gelernt habe.
Nach 1914 gab es eine ähnliche Situation in Deutschland wie heute. Dem Volk wurde eingeredet, der Krieg sei Deutschland aufgezwungen und müsse weiter geführt werden, um ‚Irgendetwas’ zu verteidigen. Dazu bedürfe es sogenannter Kriegskredite, die später unter mühseligen Qualen von den Arbeitern getilgt werden mussten.
Anders als heute war eine Bewilligung vom Reichstag nötig. Der linke Flügel der SPD unter Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg lehnten diese strikt ab.
Der Rest der Fraktion stimmte aber gegen den ausgesprochenen Willen der Parteibasis mit 78 gegen 14 Stimmen für die Kredite und damit für die Weiterführung eines Krieges, dessen schlimmer Ausgang schon absehbar war.
Das schreckliche Ergebnis dieser Fehlentscheidung ist, glaube ich im kollektiven Gedächtnis aller Deutschen verankert.
Die Parallelen zur heutigen Situation sind erschreckend.
Der Krieg in der Ukraine soll uns quasi ebenfalls aufgezwungen werden und wir sollen dort ‚Irgendetwas‘ verteidigen. Dafür wird auf Kosten des Volkes aufgerüstet und angeblich zur Friedenssicherung werden diese schrecklichen Raketen gebraucht und sollen hier gelagert werden.
Damit werden aber das Land und seine Menschen automatisch zur Front und zum Bombenabwurfgebiet.
Das gegenseitige Hochrüsten vermindert die Kriegsgefahr nicht, sondern erhöht sie.
Am deutlichsten wird es, wenn man es herunterbricht auf die kleine Nachbarschaft zweier Häuslebesitzer. Wird es friedlicher, wenn beide bis an die Zähne bewaffnet sind und nicht miteinander reden oder vielleicht doch eher, wenn sie sich gegenseitig zu Kaffee und Kuchen einladen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand gibt, der sich nicht gerne zu Torte und zum Schwatz einladen lässt. Ein Bier oder ein Glas Krimsekt könnten durchaus dabei sein.
Übrigens:
Bei den heutigen Umfragewerten kann die SPD leicht die Verantwortung übernehmen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie die nach der nächsten Wahl einlösen müsste. Da hätte sie früher drüber nachdenken müssen.
Mit sehr friedlichen Grüßen
I. Hollnagel
Vielen Dank, liebe Franziska Bauer für Ihren zustimmenden und ergänzenden Kommentar. Es freut mich, dass auch Sie der Meinung sind, dass eine Welt ohne Waffen und Kriege möglich ist. Da sind wir doch schon zwei. Mir kam heute ein Lied aus den Fünfziger Jahren in den Kopf:
„Du hast ja ein Ziel vor den Augen,
damit du in der Welt dich nicht irrst.“
. . . .
Der Refrain lautet:
„Allen die Welt und jedem die Sonne!“
Über dieses Motto könnte man doch mal nachdenken und versuchen, das Leben entsprechend zu organisieren. Sie schreiben: „Eine solche Architektur ist bei gutem Willen der Beteiligten möglich.“ Da ist Hoffnung drin. Also auf zu neuen Ufern!
Ja, die Logik der Grünen ist nicht zu verstehen. Frieden war ihr Gründungsgedanke und jahrelang haben sie massiv gegen die Atomkraft demonstriert und nun, wo sie mit in der Regierungsverantwortung stehen und diese Ziele umsetzen könnten, sind sie für Kriegsunterstützung und Stationierung von Atomwaffen in Deutschland.
Wie erklären sie das nur ihren Mitgliedern?
Und warum wurde der Bundestag nicht zur Stationierung der Waffen befragt?
Ich grüße Sie.
Hier wurde, mit folgender Erläuterung, ein Kommentar entfernt,
Sehr geehrter Herr XXXXX,
inhaltliche Angriffe ja, persönliche Angriffe nein.
sollten Sie weiter in dieser Form beleidigen wollen, werden wir Sie in der Bürgerredaktion löschen.
Mit freundlichen Grüßen
--
Michael F. Maresch Redaktion Bürgerredaktion.de Schellingstr. 93 80799 München
Richtig so!
Hallo Herr Theine,
Ich will Ihnen ein Beispiel geben. Sie schreiben:
"..habe man das Grundgesetz nicht richtig durchdrungen und es sei dumm, es in so übler Form herabzuwürdigen, ist das keine Beleidigung, sondern legitime Kritik an einer Haltung."
Es mag falsch sein, u.U. sogar böswillig, das Grundgesetz anders zu sehen als Andere. Den, der das tut, aber als "dumm" zu bezeichnen ist schlicht Beleidigung, ob Ihnen das passt oder nicht, und ich lösche es.. Wenn jemand aber das Grundgesetz als "dumm" bezeichnet ist das Meinung.
In anderen Dingen haben Sie durchaus recht und sollte Sie jemand als "Irren" bezeichnet haben, habe ich das übersehen. Da soll sich der Schreiber dann selbst entschuldigen.
Nehmen wir alle einfach die Angriffe auf Personen im Ton zurück und verzichten wir auf Wörter wie Dumm, Irrer, Idiot, usw., usw., (meiner Meinung nach sind alle diese Wörter oft und eher auf den Schreiber zutreffend).
Ich leite diese Webseite allein und niemand soll glauben, dass ich endlos geduldig bin gegenüber Menschen, die nur zerstören wollen.
Auch die gebetsmühlenartige Verteufelung der USA und den blanken Sozialneid habe ich bereits eingeschränkt. Ich bedauere, dass ich zu solchen Aktionen genötigt werde.
OK, Herr Theine,
trotzdem noch ein letztes Wort:
Lieber Herr Maresch,
wenn ich mich recht erinnere, habe ich mich in einem Kommentar auf einen Artikel von Leo Ensel „Leben im Irrenhaus“ bezogen und Herrn Theine gefragt, ob er da als solcher leben wolle. Oder ob er Verantwortung für seine Lieben etc. übernehmen wolle.
Wenn er sich damit als Irrer bezeichnet fühlt, habe ich mich falsch ausgedrückt und möchte mich entschuldigen oder er hat es falsch verstanden. Eine Beleidigung liegt mir fern und täte mir sehr leid.
Ich weiß leider nicht mehr, in welchem Text das war.
Mit freundlichen Grüßen
I. Hollnagel
Liebe Franziska Bauer, vielen Dank für Ihren sachlich begründeten und klug formulierten Kommentar. Ich war schon fast müde mich gegen die polemischen Anwürfe zu wehren. Aber der Satz „Der Slogan ‚Frieden schaffen ohne Waffen‘ ist . . . in der heutigen Welt zu einer Bedrohung des Friedens geworden.“ schreit, ob seines Widersinns denn doch nach Antwort. Ein Diktatfrieden auf Grund der militärischen Stärke des einen kann doch kein Frieden im Sinne des Wortes sein. Es sollte also verhandelt werden.
In meiner Verzweiflung habe ich mir, aber anders als Sie bei Shakespeare, bei Brecht Hilfe geholt.
„Am Grunde der Moldau . . .
Die Pläne der Mächtigen kommen am Ende zum Halt.
Und geh‘n sie einher auch wie blutige Hähne.
Es wechseln die Zeiten,
da hilft kein Gewalt.“
In Bezug auf GG und Verfassung teile ich Ihre Meinung. Übrigens waren bei der Formulierung des GG sehr wenige, ich glaube gar nur eine Mutter dabei.