https://webepaper.shz.de/titles/holsteinischercourier/4402/publications/3678/articles/2093171/19/2
Vielen Dank für den umfangreichen Bericht zum Autokorso gg Atomwaffen, aber…
„Wenig Resonanz…“ trifft die Sachlage wohl kaum.
Immerhin begleiteten den Autokorso 4 Einsatzfahrzeuge der Polizei. Und sogar der OB Bergmann antwortete.
Da ist die Friedensbewegung in Deutschland „Schlimmeres“ gewohnt, vom „Fertigmachen“ bis „Totschweigen“.
Friedensfreunde in Neumünster + Umgebung haben sich gefreut. Endlich mal eine moderne Aktion im oldfashioned Peacemovement.
Haben das die Veranstalter aus dem Osten gelernt? Immerhin gehen da seit Jahren Bauern, Handwerker, Unternehmer und ihre MitarbeiterInnen auto-mobil auf die Straße.
Das verschafft mehr Aufsehen und einen deutlich größeren Radius. Zwar hätte die Aktion besser promoted und vermarktet werden können, aber…
das Friedensforum-Neumünster hat bewiesen, es ist eine lernende Organisation.
Der nächste Autokorso wird sicher besser. Die Kritik an OB Bergmann ist übrigens unberechtigt. Mayor for Peace in Neumünster ist die Stadtdirektorin Schättiger. Ihr Stellvertreter war 2020 der SPD-Stadtrat Bernd Delfs. Den habe ich in einer Anhörung zum ICAN Appell, den UN-Vertrag zur Ächtung von Atomwaffen über einen Ratsbeschluss der Stadt an die Bundesregierung weiter zugeben, näher kennen gelernt. Vor versammelter Mannschaft hat er mich fertig gemacht. Denn ich hatte es gewagt, in der interaktiven Karte „ICANSAVE Neumünster“ den damaligen OB Tauraus namentlich als Mayor for Peace zu bezeichnen. OB Tauras jedenfalls hatte die Größe, trotz abweichender Meinung zum Besitz von Atomwaffen, die Bewegung Mayors for Peace mit seinem Namen zu unterstützen. Irre ich mich, bei OB Bergmann ist das anders? Wie auch immer, 1969 hat Willy Brandt die SPD-/FDP-Regierung und „seine“ Entspannungspolitik mit den Worten eingeleitet: „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein.“
Sind wir das mit Waffenlieferungen in die Ukraine, die zum Angriff auf Russland genutzt werden?„ Der Krieg beginnt mit der Verteidigung!“ (Clausewitz) - nicht mit einem Angriff!
Ein Angriff kann diplomatisch abgewehrt werden – wie es die UN-Resolutionen der Generalversammlung auch fordern.
Und diesen UN-Resolutionen haben rd. 140 Mitgliedstaaten zugestimmt.
Dagegen fordert nicht 1 UN-Resolution der Generalversammlung Sanktionen + Waffenlieferungen.
Sollte OB Bergmann da nicht besser die Generalversammlung der UNO unterstützen?
Magret Bonin
Liebe Frau Bauer, Ihr Kommentar ist absolut zu unterschreiben. Liebe Frau Bonin, es wäre viel zu schön, wenn solcherlei, fast unscheinbare Aktionen etwas Nachhaltiges bewirken könnten. Der Autokorso sollte vielmehr gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete an den Start gehen, als "NUR" gegen Atomwaffen!
Danke Herr Sepp, aber... im Konkreten liegt die Kraft. Als Handwerksmeister wissen Sie das sicher. Denn welcher Schuster bleibt nicht bei seinem Leisten, wenn es zB darum geht, einen Herren auszustatten. Zu Hiroshima + Nagasaki gehören nun mal Atomwaffen und nicht die ganze Wunschliste gg Sanktionen + Waffenlieferungen. Und Ostern feiern Sie sicher nicht mit Weihnachten zusammen. Insofern freue ich mich, wenn die Friedensbewegung anfängt, sich Anlass bezogen auf das Wesentliche zu beschränken, statt mit immer mehr "Forderungen", ihr Hauptanliegen zu "verwässern". Gucken Sie sich mal gute Werbung an. Fokussiert die oder vernebelt sie?
Liebe Franziska Bauer, sie haben ja Recht, aber... kennen Sie eine Organisation, die besser geeignet ist, wenigstens die Orientierung zum Frieden zu zeigen? Die zeigt sich schon im Vokabular. Dort werden "Machthaber" noch als Präsidenten bezeichnet, dort gibt es zwar einen Angriff, aber keinen Angriffskrieg (Putins) usw. Denn der Krieg beginnt mit der Verteidigung!
Warum spricht, schreibt der Westen da so ganz anders? Überhaupt, woher kommt das Narrativ "Papiertiger"? Sind Sie sicher, dass Sie damit nicht ins NATO-Horn stoßen?
Friede ist nun mal "soft"!
Die BRICS-Staaten dagegen betonen die UNO. Gucken Sie mal in deren Johannisburg-Deklaration vonm letzten Jahr. BRICS-Staaten fördern + unterstützen die UNO, insbesondere die Generalversammlung.
Der Westen dagegen will die "Reform" des Sicherheitsrates, mit einer "Qualifzierten Mehrheit". Sind Sie sicher, dass er sich dort nicht die NATO-Sympathisanten "einkauft"?
Kennen Sie den Film "Official Secrets" mit Keira Knightly als Katherine Gun, ein authentischer Fall. Was meinen Sie, warum der Westen insbesondere die USA die UNO täuschen oder aufkaufen, wenn sie so unbedeutend ist, wie im Westen behauptet?
Die UNO ist für den "Rest der Welt" DER Hoffnungsträger, auf eine bessere, gerechtere, friedlichere Welt. Sollten wir sie damit nicht unterstützen?
Das Thema der deutschen Waffenlieferung mag vielen schon lästig sein, aber die Erinnerung an Hiroshima, die zunehmende Aufrüstung und Militarisierung der Gesellschaft, der Artikel von Franziska Bauer über die deutsche Unterstützung des israelischen Krieges und die Meinungen im Mainstream lassen mir keine Ruhe.
Und so denke ich, dass man nicht oft genug und nicht laut genug vor der Eskalation militärischer Gewalt warnen kann. Die Nachricht von Frau Bonin über die Aktion in Neumünster gegen die Stationierung der Atomraketen hat mir wieder Mut gemacht.
In diesem Zusammenhang kam mir ein Lied von Ernst Busch, zu dem Hanns Eisler eine sehr gute Melodie komponierte und das in den 50er Jahren begeistert von der Jugend gesungen wurde, in den Sinn.
Es ist unter erinnerungsort.de abrufbar.
Ami, go home!
Was ist unser Leben wert,
Wenn allein regiert das Schwert
Und die ganze Welt zerfällt in toten Sand?
Aber das wird nicht gescheh‘n
Denn wir woll’n nicht untergeh‘n
Und so rufen wir durch unser deutsches Land.
Refrain:
Go home, Ami, Ami go home!
Spalte für den Frieden dein Atom.
Sag Good bye dem Vater Rhein.
Rühr‘ nicht an sein Töchterlein. —
Lorelei, solang’ du singst
Wird Deutschland sein.
Clay und Cloy aus USA
Sind für die Etappe da
Soll’n die „German boys“ verrecken in dem Sand?
Noch sind hier die Waffen kalt
Doch der Friede wird nicht alt
Hält nicht jeder schützend über ihn die Hand.
Refrain:
Go home , Ami, Ami, go home . . .
Es gibt noch viele weitere Strophen, die hier aufzuschreiben aber zu weit führen würde. Auch wenn das Lied vor vielen Jahren geschrieben wurde, ist es m. E. nicht veraltet, sondern wichtig und richtig wie eh und je.
Ich grüße alle friedliebenden Menschen
I. Hollnagel
Liebe Frau Dr. Hollnagel, herzlichen Dank für Ihren Kommentar.
Auf Sie hatte ich schon gehofft, denn es gibt von Ihnen ja etliche gute Beiträge auf in der Bürgerredaktion.
Ich kann Ihnen noch mehr Hoffnung machen. Die alte Friedensbewegung bewegt sich, zwar langsam aber in die richtige Richtung. Am 3. Oktober soll eine große Demo in Berlin sein.
https://nie-wieder-krieg.org/ ruft dazu auf.
Motor der Initiative ist ua Reiner Braun, ehem. Vorsitzender vom Internationale Friedensinstitut in Berlin. Die aufstehen-Sammlungsbewegung versucht gerade dazu noch etwas in Schwerin zu intitieren. Denn da finden die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit statt.
Wenn es nach mir gingen, mit dem Willy Brandt Slogan:
"Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein!"
Denn damit leitete er 1969 seine Entspannungspolitik ein. Haben wir der nicht letztlich den Tag der Deutschen Einheit zu verdanken?
Liebe Frau Bonin, es war mir eine große Freude von ihren Aktionen in Neumünster zu lesen. Ich hatte schon geglaubt, dass die wunderbare Friedensbewegung der alten BRD, die damals die Atomwaffenproduktion in Deutschland verhinderte, aus ihrem Tiefschlaf nicht mehr aufwachen würde. Aber sie ist da und das finde ich großartig. Wenn sie auch noch nicht ganz wach zu sein scheint, so ist es doch ein Augenreiben und ein Aufstehen. Dazu möchte ich Ihnen weiterhin Kraft und Mut wünschen und dass Sie gerade bleiben bei jeglichen Anwürfen durch irgendwelche Kriegstreiber. Ich würde mir sehr wünschen, dass auch im Osten wie das Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer begonnen hatten, die Demonstrationen für Frieden und gegen Waffenlieferungen wieder aktiviert werden.
Liebe Frau Bauer auch Ihnen vielen Dank für die scharfe Kritik an der Aggressivität der USA. Dass der Sitz der UNO in den Vereinigten Staaten verortet wurde, hat vielleicht sogar einen tieferen Sinn. Die Organisation könnte also vor der Haustür tätig werden, zumal sie vor ihrem Gebäude das Sinnbild „Schwerter zu Pflugscharen“ als Geschenk der Sowjetunion zu stehen hat.
upps, Frau Bauer, das ist richtig, mit Panzern geht die Bodenbearbeitung besser, aber... wann wächst da wieder was?
Der Boden ist damit so verdichtet, da müssen Sie dann mehrmals mit Pflugscharen rüber. Da hilft dann auch keine "Blut getränkte" Erde. Ist das schon Satire?
Liebe Frau Dr. Hollnagel, Sie können sicher sein, dass auch Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer am 3.Okt. irgendwo dabei sein werden. Leider hat Frau Käßmann schon abgesagt. Sie meint, sie sei isoliert in der ev. Kirche.
Ich kenne die Situation dort ein wenig. Sie ist tatsächlich sehr schwierig. Aber es gibt auch dort standhafte Friedensfreunde, die das Schwert stecken lassen wollen - wie Jesus am Ölberg zu Petrus sagte. Wollte die Kirche nicht ihm folgen?
Link-Korrektur zum shz-Beitrag: https://www.shz.de/lokales/neumuenster/artikel/autokorso-durch-neumuenster-kurioser-protest-gegen-atomwaffen-47552629
der andere Link ist aus meinem ePaper. damit landet man immer in der neuesten Ausgabe.
Liebe Frau Bonin, wie schön, dass ich durch Sie erfuhr, dass die Friedensbewegung am 3. Oktober in Schwerin eine Rolle spielen wird. Soweit mir möglich, werde ich dafür viele Leute ‚aufhetzen‘.
Frau Schwesig kündigte Roland Kaiser mit freiem Eintritt an. Dadurch wird leider Wichtigeres in den Hintergrund geschoben. Also mehr Spiele und Volksbelustigung.
Von friedensbewegten Aktionen oder gar Sahra Wagenknecht wurde in den hiesigen Medien noch nichts vermeldet.
Danke für Ihre Info und Ihre Zeilen. Ich grüße Sie.
Danke Frau Dr. Hollnagel, aber .... da haben Sie mich missverstanden.
Ich suche "MitstreiterInnen" in MV, die auch in Schwerin am 3.Okt. was machen. Das Friedensbündnis Schwerin mobilisiert nach Berlin, Das Friedensbündnis Neurbandenburg ist noch unentschieden. Denen fällt ne Anfahrt nach Berlin wohl leichter als nach Schwerin. Die Infrastruktur bzw die Straßen nach Schwerin ist/sind zu schlecht.
Der Unternehmeraufstand-MV und die Bauern haben noch nix geplant.
Grundsätzlich ist meine Idee was völlig Neues in der Friedensbewegung. wenigstens wie ich sie kenne. Statt politischer Kundgebung ein Trauermarsch, eine Idee für das Konzept hatte ich schon:
1. zu Willys Slogan: „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein“.
Der ist Konsens!
Zwar wird Regierung + Politk behaupten, guter Nachbar sei Deutschland schon,
aber das gilt wohl kaum gegenüber Russland. Da haben wir nach 1990 versagt.
Das können wir betrauern! Denn genau diese Nachbarschaft hat Willy Brandt 1969 gemeint. Damit hat er die Entspannungspolitik eingeläutet.
Der verdanken wir sogar die deutsche Einheit, die ja am 3.Okt. gefeiert wird.
Daher passt der slogan dazu wie der Deckel auf den Topf!
2. mit einem Trauermarsch, Trauerreden:
Wir betrauern + beweinen die Kriegs-Toten, Verletzten…
Vertriebenen, Geflüchteten… in der Ukraine+Russland!
Wir betrauern den Verlust von Chancen nach 1990 für ein gemeinsames Haus Europa mit Russland.
Wir betrauern den Verlust demokratischer Rechte + Rechtstaatlichkeit
(Meinungsfreiheit, Unschuldsvermutung!)
Wir betrauern den Verlust von Friedenskultur, Gemeinwohl-Orientierung, Völkerfreundschaft…
3. Dann Willys Kniefall + 1 Minute Gedenkpause.
4. Fortsetzung mit Dankesreden an/auf diejenigen, die für Frieden aufstehen,
bereits aufgestanden sind – zuletzt in der Friedensinitiative von Viktor Orban,
die „Väter“ der Entspannungspolitik Willy Brandt, Egon Bahr… Michail Gorbatschow…
5. Abschluss mit „Tanzen am Abgrund“ … bis zum Umfallen (s.flashmob)
Das Konzept müsste professionell begleitet werden,
zB von einem DJ, der Hochzeiten oder Firmen-Events begleitet.
Da wäre dann auch gleich der Moderator, die Musik + Gema dabei.
Was meinen Sie?
Flashmob: „Tanzen am Abgrund“
Konzept/Entwurf
(ca. 10 Minuten)
inspiriert vom Buchtitel: „Wer am Abgrund tanzt…“
(Günther Gerstenberg, über WKI
1. Etwa 3 Minuten fröhliches Tanzen („am Abgrund“)
mit 1 beliebten Hit wie ABBA „Dancing Queen“…
2. Langsam überlagert von zunehmendem Höllenlärm (ca. 2 Minuten)
Krankenwagen, Feuerwehr... Sirenen heulen,
Bombenalarm, Dröhnen angreifender Tornados oder ähnliches.
3. Dann: 1 großer Knall – alle werfen sich auf den Boden...
4. Totenstille für ca. 1 Minute... dann:
5. leise Hintergrundmusik mit Enya „only time“ (ca 3 Min.)
https://www.youtube.com/watch?v=7wfYIMyS_dI
und verlesen von 1(!) kurzen(!) 3-Minuten-Statement
z.B. die Petition für „Nie wieder Krieg“.
6. Danach „leises, lautloses“ Flyer verteilen, Kennedy-Karten … oder ähnliches.
Mit diesem „Flashmob“ sollten Ohren und Herzen für die Botschaft geöffnet werden:
„Stoppt den Krieg, bevor es zu spät ist“
* Enyas „Only Time“ wurde am 11. September 2001 in einer Dauerschleife gespielt
nach den Terroranschlägen auf die WTC TWIN Towers,
daher hat es einen hochemotionalen Wiedererkennungseffekt.