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Den Konflikt im Nahen Osten gibt es seit über 75 Jahren. Er begann spätestens mit der Gründung des Staates Israel auf Gebieten, die von Palästinensern bewohnt waren. Man nennt einen solchen Vorgang Landraub, Annexion.

Beteiligt an diesem illegalen Vorgang waren federführend angelsächsische Politiker, die auch für andere Unruheherde verantwortlich sind. Zogen britische Politiker nach Ende des ersten Weltkriegs mit dem Lineal willkürlich Grenzen im Nahen Osten, ohne auf ethnische Belange der dort lebenden Bevölkerung Rücksicht zu nehmen, sind es seit 1948 hauptsächlich die US-Amerikaner, die in ihrer „Weisheit“ für problematische Verhältnisse sorgen, ja sie ständig befeuern.

In den letzten Wochen eskalierte der Konflikt zwischen Israel einerseits und der Hisbollah („Partei Gottes“) und der Hamas („Eifer“). Netanyahu spielt auf Kosten der dortigen Bevölkerung den starken Mann, ohne jedoch durchschlagenden Erfolg zu haben.

Nach der Ermordung führender Köpfe der Hamas, dies auch zum Teil auf iranischem Staatsgebiet, ist eine größere kriegerische Auseinandersetzung zwischen Iran und Israel wohl nicht zu vermeiden. Warum sollte der Iran diesem israelischem Terror ohne Reaktion zuschauen?

Vor wenigen Tagen plädierte der Außen- und Sicherheitpolitiker Kiesewetter (CDU) für eine militärische Unterstützung Israels durch deutsche Truppen („Deutschland soll Israel militärischen Beistand leisten“). Der Zentralrat der Juden bläst heute (6.8.2024) ins gleiche Horn. Den Boden dafür bereitete Fr. Merkel mit ihrer unüberlegten Aussage in Israel, dass „die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson“ sei. Ist das wirklich so?

Wo sind die zeitgenössischen Dichter und Denker, deren Vorgänger Deutschland einst auszeichneten, und die Deutschland als ein Land der Vernunft präsentierten? Welchen plausiblen Grund gibt es für die Entsendung deutscher Truppen in den Nahen Osten?

In vielen Rechtssystemen gibt es den Begriff „Verursacherprinzip“. Man ist verantwortlich für das, was man tut. Angewendet auf die derzeitige Situation im Nahen Osten sind die Briten und die US-Amerikaner diejenigen, die die von ihnen eingebrockte Suppen selbst auslöffeln müssten, ohne ihre Freunde (besser wolhl: Vasallen) zum „Festmahl“ einzuladen.

Ich hoffe, dass endlich ein Ruck durch Deutschland geht, der den Bürgern unmissverständlich klar macht, welch gefährliches Spiel mit der Forderung nach deutscher militärischer Unterstützung eines zur Zeit terroristisch agierenden Staates verbunden ist. Ich habe nichts dagegen, wenn die bestens versorgten „Rufer“ selbst nach Israel gehen und dort für irgend welche „Werte“ kämpfen.

In der Muckefuck-Verfassung, auch Grundgesetz (§87a) genannt, steht kein Wort über Einsätze der Bundeswehr außerhalb des NATO-Gebietes; auch §91 GG lässt dies nicht zu. Wird das Grundgesetz zum Papiertiger degradiert?

Sowohl Hamas als auch Hisbollah werden im Westen als terroristische Organisationen eingestuft, sicherlich auch zu Recht angesichts der zahlreich verübten Grausamkeiten. Für die leidgeprüften Palästinenser sind es Befreiungsorganisationen. Jede Münze hat zwei Seiten, so auch hier.

Mit gleicher Begründung kann derzeit auch Israel als terroristischer Staat bezeichnet werden, man braucht sich nur die Zerstörung des Gaza-Streifens anzuschauen, die das Problem „Hamas“ nicht beseitigte.

Es steigerte unser Ansehen in der Welt, wenn Deutschland die Bedürfnisse beider Seiten betrachten würde, und auch das Vorgehen Israels konstruktiv kritisch begleitet, auch durch öffentliche nachvollziehbare Kritik an Israel. Es muss möglich sein, auch solche „Freunde“ zu kritisieren. Von einem derartigen selbstbewussten Auftreten sind wir Deutschen jedoch weit entfernt, solange die beste Außenministerin der BRD die Welt aus der Perspektive ihrer Puppenstube betrachtet und der führungsstärkste Kanzler der BRD das Geschehen der Welt nur mit einem Auge wahrnimmt. Oder sieht er die Welt durch die US-amerikanische Brille?

Die einzige Lösung für das Problem im Nahen Osten ist die Schaffung eines gleichberechtigten souveränen palästinensischen Staates. Ein souveränes Deutschland sollte kein Problem mit dieser Forderung und ihrer Durchsetzung haben. Sind wir souverän?

Deutsche Staatsräson ist nicht die Sicherheit Israels, sondern durch Vernunft geleitetes Handeln.

Franziska Bauer


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11 Kommentare

  • Ihren Artikel habe ich mit Interesse gelesen, auch weil ich die Aussage der CDU, Israel mit Truppen militärisch zu unterstützen noch nicht kannte.

    Als wenn wir nicht genug mit der Ukraine hätten, als wenn die Rüstungskonzerne noch nicht genug Profite machten, als wenn die Steuerzahler bisher nicht ausreichend geschröpft wären, soll Deutschland sich in den Nah-Ostkonflikt einmischen. Der Zentralrat der Juden scheint von allen guten Geistern verlassen. Sie sollten lieber bei ihrem Glaubensbruder Gotthold Ephraim Lessing und seinem „Nathan“ nachlesen.

    Ja, liebe Frau Bauer, Sie haben natürlich recht, Staatsräson ist vernunftgesteuertes Handeln nach der Devise der klugen Lateiner, et respice finem‘

    • Also es hat sich eine interessante Diskussion entwickelt. Sehr schön.

      Aber ich glaube nicht, dass Deutschland ohne die USA von den Sowjets versklavt worden wäre.

      Österreich war 1945 in der gleichen Situation und Wien war in 4 Bezirke aufgeteilt.

      Ist ein einziger Habsburger Nachkomme im sowjetischen Kommunismus aufgewachsen oder ist dort gar zugrunde gegangen? Im Gegenteil! Ich weiß von kommunistischen Österreichern, die es dort schwer hatten und aus Verzweiflung in die DDR übersiedelten.

  • Dem Artikel von Frau Bauer und dem Kommentar von Fr. Hollnagel stimme ich vollkommen zu. Meine Meinung ist seit langer Zeit, dass unsere Polittruppe nur noch Befehlsempfänger der USA, und Verstärkungstruppe Israels sind. Deutschland hat den ganzen Zirkus mit Israel nicht als "Deutschlands Aufgabe" zu betrachten. Israels Regierung wird nicht müde andauernd darauf hinzuweisen, dass es das Recht hat, sich selbst zu verteidigen, dass es das Recht hat auf eigene Entscheidungen. Israel braucht nicht die Einmischung von Deutschland, verbietet sich oft genug, die Einmischung in ihre "inneren Angelegenheiten".

  • Ich will ja nicht unken, aber ohne die USA hätten wir im Westen die ganze Vergangenheit im sowjetischen Kommunismus verbracht, wenigstens West Berlin. Es ist sicher nicht alles gut was die bauen, aber was die Diktatoren weltweit machen ist noch schlechter. Und zu Israel habe ich gar nichts zu sagen. Gar nichts.

    • Lieber Michael, in Bezug sowjetischen Kommunismus habe ich weniger Angst. Es ist mit Sicherheit richtig, dass es ohne den Einfluss der USA speziell in Deutschland auch etwas anders aussehen könnte. Die Hilfen für das deutsche Volk direkt nach dem 2. Weltkrieg sind ebenfalls nicht zu unterschätzen und zu vergessen. Wovor "Alle Völker" der Erde wirkliche Angst haben müssen, sind Egoisten und sich selbst in den Himmel hebende Diktatoren.

    • Und ohne das "Reich des Guten" (USA) wäre es deutlich ruhiger auf der Welt. Nicht so viele Kriege, kein Hollywood, kein Kapitalismus - wie langweilig!
  • kann man denn vergessen, dass ohne die USA Hitler sehr wahrscheinlich den Krieg gewonnen hätte? Wo das hinführt wenn man depperte Diktatoren machen läßt, haben wir doch überdeutlich erlebt. Mein Leben jedenfalls habe ich lieber unter der USA als unter Hitler gelebt. 

    • Ihr Hinweis ist richtig, ist aber nur ein Teil der historischen Wahrheit. Großen und entscheidenden Anteil an der Niederlage des Dritten Reichs hatte auch die Rote Armee. Der "böse" Stalin bot Deutschland die Wiederherstellung des deutschen Staatsgebiets in den Grenzen von 1937 an unter der Bedingung, dass Deutschland neutral sein würde und keine Angriffsarmee aufstelle. Die klugen Österreicher nahmen ein ähnliches Angebot Stalins an, während Adenauer die Vorgaben seines US-Chefs erfüllte und Stalins Angebot ablehnte. Auch das gehört zur historischen Wahrheit. Wie sähe Deutschland heute aus, wenn Adenauer Stalins Angebot angenommen hätte? US-Präsidenten sind keine Diktatoren, manche dieser US-Präsidenten sind "deppert", um das von Ihnen verwendete Adjektiv zu verwenden. Wohin deren Entscheidungen führten, sieht man an den Kriegen in Vietnam, Irak, Jugoslawien, Afghanistan, Syrien, usw. Der Begriff "Diktator" ist negativ besetzt, die Handlungen mancher US-Präsidenten jedoch ebenfalls. Kurzum, es kommt auf die Handlungen und Entscheidungen der politisch Verantwortlichen an, nicht auf deren "Ehren"-Titel.
      • Das 1. Moskauer Protokoll wurde am 1.10.1941 in höchst bedrängter Lage für die Rote Armee unterzeichnet. Der deutsche Vormarsch auf Moskau wurde wieder aufgenommen, Anfang Oktober führten die Kesselschlachten von Wjasma und Brjansk eine der größten militärischen Katastrophen für die Rote Armee herbei.Die Zusagen des Protokolls für den Zeitraum Okt41 bis Juni 1942, also für 9 Monate (bis zum erforderlichen Anschlußprotokoll):
        1,5 Mio. Tonnen Weizen sowie Waren für 1 Milliarde $, darunter:
        1.800 Flugzeuge (Gesamtbestand der Roten Armee 1.1.42: etwa 12.000 Kampfflugzeeuge)
        2.250 Panzer (Gesamtbestand der Roten Armee 1.1.42: 7.700)
        1.000 Flugabwehrgeschütze, darunter 152 90mm und 756 37mm ((Gesamtbestand der Roten Armee 1.1.42: : 7.900)
        5.000 Jeeps
        85.000 Lastkraftwagen (die Gesamtproduktion der SU 1941-45 betrug 205.000 LKW, davon 150.000 für das Militär) (Gesamtbestand der Roten Armee an Fahrzeugen aller Art 1.1.42: 318.000)
        108.000 Feldtelefone
        562.000 Meilen Feld-Telefonkabel
        9.000 Tonnen Panzerplatten (Gegenwert etwa 300 T-34)
        30.000 Tonnen Sprengstoff Toluol und TNT
        15.000 Tonnen Chemikalien
        max. mögliche Anzahl Werkzeugmaschinen (industrielle Dreh-, Fräs-, Bohr- Pressmaschinen etc.), geliefert: 3.253 Stück
        1.6 Mio. Paar Militärstiefel (für die Mobilisierung und den Neuaufbau der Roten Armee)
        1 Mio. yards. Militärstoff
        dazu kamen noch unvereinbart:
        624 PSW,
        rd. 100.000 MPi, (Gesamtbestand der Roten Armee 1.1.42: 173.000)
        rd. 1000 Traktoren,
        45.000 Tonnen Stacheldraht etc.Die vereinbarten Waren wurden in den 9 Monaten fast sämtlich geliefert, abzüglich einiger Kriegsverluste auf dem Transport.

        • Recherche im Internet zu a) „1. Militärprotokoll“ verweist auf ein Abkommen zwischen der damaligen Tschechoslowakei und der Sowjetunion im Zusammenhang des sog. Prager Frühlings (also Anfang der 1970er-Jahre). Zu b) „1.10.1941“ entlockt man der Datenkrake Google den Hinweis auf eine Vereinfachung des Steuersystems des Dritten Reichs. Sowohl die deutsche Wehrmacht als auch die Rote Armee investierten riesige Summen zur Besiegung des jeweiligen Kriegsgegners. Neben den von Ihnen genannten Materialien interessierten mich die getöteten Menschen im 2. Weltkrieg: Die Sowjetunion beklagte 27 Millionen Tote, knapp die Hälfte davon Soldaten, das sind 14,2% ihrer Einwohnerzahl. Die USA „nur“ 427.000, das sind 0,3% ihrer damaligen Einwohnerzahl. Man mag den Blutzoll der Sowjetunion kleinreden, Tatsache ist jedoch, dass die Sowjetunion in entscheidendem Maß mithalf, Nazideutschland zu besiegen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die beste Außenministerin der BRD um 360° oder um 720° oder um irgendein Vielfaches von 360° dreht, oder ob sie aus Verzweiflung Salti mortali auf ihrem Trampolin hinlegt. Bezug nehmend auf die von Ihnen aufgeführten Materialkosten verweise ich auf die gigantischen Schulden der USA. Diese belaufen sich zur Zeit auf 35 Billionen US-Dollar. Eine Billion ist eine Million mal eine Million, also eine 1 mit 12 Nullen dahinter. Das Wort „Billion“ ist hier gemäß mitteleuropäischem Zahlenverständnis gemeint, nicht im Sinne von „engl. Billion = deutsch Milliarde“. Was hätte man für diese riesigen Summen an sinnvollen Projekten entwickeln können! Wie viele Menschen könnten für dieses Geld genügend zu essen haben, wenn dieses Geld nicht von „depperten“ US-Präsidenten in Rüstungsprojekte investiert worden wäre.

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