Liebe Leser, liebe Schreiber
Auf globalbridge.de erinnert Leo Ensel in einem sehr eindrucksvollen Artikel an den 6. August 1945 als in Hiroshima und drei Tage später in Nagasaki die ersten Atombomben fielen, unzählige Opfer forderten und eine maßlose Zerstörung verursachten.
Im vergangenen Jahr mahnte Dieter Heußner in seinem Beitrag „Wenn Überlebende die Toten um ihr Glück beneiden“, der mich sehr beeindruckte, an dies Ereignis.
Nun ist ein weiteres Jahr vergangen, in dem die Kriegsgeschäfte mit hoher Intensität betrieben wurden, in dem der Bundestag mit Standig Ovations ein Sondervermögen von 200 Milliarden Euro für die Bundeswehr beschloss, in dem das Vokabular noch militanter geworden ist und in dem die Friedensbewegung sozusagen in einen Tiefschlaf verfiel.
Nun hat unser sozialdemokratischer Bundeskanzler, ohne sein Volk zu befragen, den USA sogar erlaubt, im nächsten Jahr Weitstreckenraketen mit Atomsprengköpfen auf deutschem Territorium zu stationieren.
Ich weiß nicht, kann es mir aber fast nicht vorstellen, dass sich die Bevölkerung dieses Landes nicht bewußt ist, was das bedeutet.
Wir werden damit Ziel und Abwurfgebiet von feindlichen Bomben jeglicher Couleur und Größe.
Hiroshima und Nagasaki mögen weit weg sein und haben wie auch immer das Inferno überstanden. Aber im heutigen globalen Zeitalter schmelzen Entfernungen und Zeiten erschreckend schnell. Die Zerstörungskraft der Waffen hat sich vervielfältigt und Gefahr ihres Einsatz ungleich erhöht.
Anna Seghers schrieb einst: „Jetzt sind wir hier. Was jetzt geschieht, geschieht uns!“
Ich bin oft erschrocken, wenn ich von Nachbarn und Freunden höre, man könne ja nichts machen. Dann werde ich geradezu wütend und antworte, aber man kann schreien und schreiben und aufrütteln und für den Frieden agitieren.
Es gibt keinen gerechten Krieg, sondern nur einen gerechten Frieden!
Mit sehr pazifistischen Grüßen
I. Hollnagel