Am 31.Juli 2024 in der Tageszeitung 'Oberhessische Presse' leicht gekürzt erschienen. U.Heinz
Der "Kampf gegen Rechts" bedarf der Sorgfalt - um des Zieles, des Maßstabes und der Überzeugungskraft willen. Auch begrifflich.
Am 15.I. wurde das seltene Fremdwort für heimatliche Rückkehr, das arglose Geschwister der Immi- & der Emigration, zum "Unwort" 2023 gekürt. Hingegen gehörte zu den Schwächen beim Aufbau der BRD, daß die Remigration Überlebender unter den nazistisch Verfolgten nur geduldet, aber nicht gezielt betrieben wurde. Wozu die Bedeutungshoheit Jenen zuschieben, von denen es heißt, sie meinten damt Massenvertreibungen Eingebürgerter? Wer gegen diese ist, soll sie so nennen!
Gegnerschaft zu Remigration war bisher etwas Anderes. Ein hiesiger Remigrant 1945 war in der Collegenschaft wenig gelitten. Er hatte seine Stelle verloren wegen "nichtarischer" Ehe und sich ~1958 eine Professur erklagt. Vor ~1 Jahrhundert wollte der Großvater des greatest Donald in sein pfälzisches Heimatdorf zu seiner Sippe Trump zurückkehren (auch heute noch mit U), nachdem er in den USA Vermögen erlangt hatte. Die Behörden versagten diese Remigration, weil er sich dem Wehrdienst entzogen habe.
Die Remigration Rußlanddeutscher als Nachfahren von Auswanderern vor Jahrhunderten beruht auf Wohlwollen. In Israel-Palästina ist Remigration jeweils eigener Anspruch für sich selbst.
Soll man beschreibende Ausdrücke nicht mehr nutzen dürfen?
Hingegen gehört zum "Kampf gegen Rechts" seit Jahren breit das Verdächtigen, Verdammen, Niederbrüllen, das Behindern und Sprengen von Veranstaltungen, Polizeibedarf, um Kundgebungen vor Gegendemonstranten zu schützen, tätliche Angriffe auf Polizisten selber. "Burschis boxen, Nazis plätten, Bullen bekämpfen, Parteitag blockieren".
Diesen Mißstand überging eine akademische Vortragsreihe des Sommersemesters zu 'Rechtspopulismus, die abwehrend die Wendung aufgriff "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!?"
In der Schlußrunde hieß es gar, die herkömmliche übergeschlechtliche Redeweise sei undemokratisch. Also "gendern" müssen statt sachgerecht benennen?
Selber rote Linien des Sagbaren verschieben, Das jedoch Anderen vorwerfen. Etwa, die werbende Legendengestalt des heilkundigen Mauritius als "rassistisch" aus Mohren-Apotheken verbannen.
Zu einem benachbarten Vorgang stieß sich am 17.eine andere Zeitung an "moralischem Rigorismus und hemdsärmeliger Auslegung von Grundrechten".
Ulrich J. Heinz
Ja, es ist erstaunlich, was sich mit der Zeit so ändert.
Die Bedeutung der Wörter, die Bedeutung der Werte und am peinlichsten die Bedeutung der Menschen.
Das Wort ‚Weib‘ war mal hoch angesehen und wurde mit großem Respekt vergeben.
Irgendwann, weiß der Himmel wodurch, verfiel es zum Schimpfwort. Langsam rappelt es sich wieder auf.
Die ‚westlichen Werte’ wie Demokratie, Kultur, Toleranz, Brüderlichkeit etc, etc. hatten einst einen guten Klang. Leider wurden sie zu oft missbraucht und ohne Inhalt verteilt. Nun sind sie hohl und blass geworden und locken keinen Kater mehr hinter dem Ofen hervor.
Manche öffentliche Person glänzte im Scheinwerferlicht bis sich hinter vorgehaltener Hand herumsprach, dass der Doktortitel erschwindelt war, fleißig bestochen wurde oder krumme Geschäfte im Spiel waren.
Wie Sie richtig schreiben, man muss ab und an in die Geschichte gucken und die Gegenwart gründlich hinterfragen.