Sehr geehrte Damen und Herren,
es gibt in dieser Zeit auch noch gute Nachrichten: Die ehemalige Bundeskanzlerin Merkel besucht in diesem Jahr nicht die Richard Wagner-Festspiele in Bayreuth.
Gründe für Ihre Absage hat Merkels Büro nicht genannt.
Hegt Merkel die Befürchtung, dass ihr zur Festspieleröffnung am Grünen Hügel nicht mehr wie in den Vorjahren gehuldigt, sondern dass sie als Wegbereiterin von Links-Grün ausgepfiffen oder sogar mit roten und grünen Tomaten beworfen wird?
Denn mittlerweile ist bis in die Mitte der Gesellschaft durchgedrungen, wem wir die Malaise, in der dieses Land in vielen elementaren Bereichen steckt, hauptsächlich zu verdanken haben.
Die Historiker werden über ihre "Nicht-Politik" zu gegebener Zeit ein vernichtendes Urteil fällen.
Der Chefredakteur einer großen Tageszeitung hat ihnen vorgegriffen, indem er Merkel als "Horror-Kanzlerin" bezeichnete.
Merkel war eine Kanzlerin ohne Leistungen.
Ihr kam zugute, dass im Verlauf ihrer Amtszeiten nichts hinterfragt wurde.
"Sie kennen mich" lautete ihr einziges politisches Credo.
Viele Menschen haben sie erst nach ihrem Abgang richtig kennengelernt.
Als der britische Premier Chamberlain am 30. September 1938 von der Münchner Konferenz nach London zurückkehrte, wurde er auf dem Flughafen von einer begeisterten Menschenmenge als "Retter des Friedens" empfangen.
Als Merkel im Dezember 2021 das Kanzleramt räumte, wurden ihre 16 Jahre im Amt von den meisten Medien als Zeit der erfolgreichen Krisenbewältigung gerühmt, die den Deutschen ihren Wohlstand gesichert und ganz Europa Stabilität gebracht habe.
So wie mit dem 1. September 1939 offenbar wurde, dass Chamberlain völlig falsch gelegen hatte, setzt auch der 24. Februar 2022 ein gewaltiges Fragezeichen hinter die Kanzlerschaft Merkels.
Es ist ganz offensichtlich, dass sie einen entscheidendenTeil zu den schweren Krisen, in denen sich ganz Europa befindet, beigetragen hat.
Trotz der grossen Unzufriedenheit mit der Ampelkoalition kommt die Union kaum über die 30%-Marke hinaus, was für sie historisch betrachtet ein schlechtes Ergebnis darstellt.
Der Grund liegt für mich auf der Hand.
Solange man Merkel nicht aus der Partei ausschließt sondern sie mit Verdienstorden würdigt und ihr die Ehrenmitgliedschaft anträgt und darüber hinaus sich drei potenzielle Kanzlerkandidaten der Union sogar als echte "Merkelianer" brüsten, werden von der Union enttäuschte Wähler nicht zu ihrer ehemaligen Stammpartei zurückkehren.
DIe CDU war für Merkel jedoch stets nur Mittel zum Zweck.
Freundliche Grüße
Alfred Kastner
Lieber Herr Kastner, Ihre Laudatio auf den 70. Geburtstag von Angela Merkel fand ich sehr interessant. Weil ich Ihre Abneigung aus früheren Beiträgen kenne, wunderte ich mich. Sie kritisieren die Politikerin, aber Sie erinnern an ihr Jubiläum.
Es scheint, dass Sie eine heimliche Liebe für sie haben. - Was ich durchaus verstehen kann und sehr begrüße.
Ich kann Ihren tadelnden Äußerungen nicht folgen, weil ich, obwohl kein CDU-Fan, die Politik dieser Frau sehr in Ordnung fand.
- In ihrer Regierungszeit ist die Gleichberechtigung der Frauen enorm vorangekommen.
- Der Frieden war nie so sicher wie in diesen 16 Jahren.
- Sie hat eine sehr vernünftige Balance zwischen den USA und Russland hinbekommen.
Was war es für ein wunderschönes Bild, als zum G8 Gipfel in Heiligendamm in dem sagenhaften Strandkorb, Putin und Georg Bush neben ihr saßen. Da war die Welt noch in Ordnung.
Mit Olaf Scholz ist leider nicht nur der Wohlstand des Volkes verringert, sondern vor allen Dingen durch Aufrüstung und Kriegshetze die Sicherheit des Landes gefährdet worden.
Wie schrieb Schiller über Wallenstein: „Von der Parteien Hass und Gunst verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte.“
Das könnte man auch über Angela Merkel sagen.
Ich grüße Sie.
Liebe Leser der Bürgerredaktion. Viele zigtausend Bürger und Bürgerinnen werden 70! Das wäre in sehr vielen Fällen erwähnenswerter, als Frau Merkel. Merkel war berechnend, kalkulierte alles ab, saß die allermeisten Probleme nur aus, bis sie sich selbst erledigten. Die Siebzigsten Geburtstage vieler Menschen in unserem Land sind ob ihrer Lebensleistung für Familie und Gesellschaft wesentlich mehr wert, als der einzelne, Siebszigste von Flüchtlingsmutti Merkel.