Es war einmal ein Land, das im Norden und Nordosten, wo es ziemlich windig
und kühl werden konnte, an zwei riesige Meere grenzte und im Süden an ein
mächtige Gebirge, vor dem ein großer und sehr tiefer See lag. Hinter den
mächtigen Bergen lagen Ländereien, die ein milderes Klima hatten und an
einem mittelgroßen Meer lagen. Im Westen grenzte das Land an weitere
Länder, die - auf ihrer anderen Seite - an einem riesigen Ozean lagen. An
einem dieser Länder hingen unter noch weitere Gebiete und hinter dem großen
Gebirge gab es im Südosten weitere Ländereien. Die Menschen des zentral
gelegenen Landes verreisten gerne, vor allem in den Süden, an das
mittelgroße Meer. Dort tankten sie Sonne, aßen Meeres- und andere Früchte,
tranken bis sie schwankten und vergnügten sich nach Herzenslust.
Paradiesische Zustände, möchte man meinen.
Lange, ganz lange Zeit davor berieten sich die Menschen im weiten Südosten,
am mittleren Meer, wo Trauben- und andere Säfte hergestellt wurden, wie man
denn Frieden und Gerechtigkeit in einem Staat herstellen könnte, da es
immer wieder Streit unter den Menschen gab. Die Schwächeren wurden von den
Stärkeren ausgebeutet und versklavt. Die versklavten Menschen und Frauen
wurden behandelt wie Vieh, was wir bis zum heutigen Tag nachlesen können.
Jedenfalls kamen die Menschen dort auf die Idee, dass wenigstens die Männer
zum Beispiel darüber abstimmen konnten was Recht und Ordnung sei und woran
sich auch die Stärkeren zu halten hätten.
Was soll ich euch sagen - parallel entwickelten sich dort auch Forschung
und Wissenschaft, welche sich - zumindest zunächst - hauptsächlich hinter
dem mächtigen Gebirgszug verbreitete. Um der Wahrheit die Ehre zu geben,
aus anderen östlichen Gebieten und von der anderen Seite des mittleren
Meeres drangen ebenfalls wissenschaftliche Erkenntnisse in die südlichen
Gefilde. Ich darf auch nicht vergessen zu erwähnen, dass westlich der
Länder, die an den großen Ozean grenzten, eine ziemlich große Insel lag,
die eine nicht unbedeutende Rolle spielte, und auf der ebenfalls
Wissenschaft und Forschung betrieben wurde.
Und ihr ahnt es schon, meine Lieben, das zentrale Land in der Mitte - und
alle anderen Gebiete nördlich der großen Bergmassivs - erfuhren von all'
den Errungenschaften des Südens und Südostens. Sie forschten und forschten,
erfanden und erfanden, sinnierten und sinnierten und machten große
Fortschritte in Forschung und Wissenschaft, in Pharmazie, Medizin und
Technik und dergleichen.
Über all' dem Studieren, dem Grübeln und dem Erfinden, vergaßen sie das,
was im Südosten, am mittleren Meer, entwickelt wurde - die Mitbestimmung,
das Recht und die Gerechtigkeit. Sie vergaßen, dass es keine Sklaven mehr
geben sollte. Aber schließlich kämpften Frauen für gleiche Rechte wie die
Männer, und dass nicht das Recht der Stärkeren und der Mächtigen herrschen
sollte.
In einem Land, das west-südwestlich des zentralen Gebietes lag, kämpften
mutige Menschen gegen das Unrecht, und dagegen, dass die Mächtigen alleine
das Sagen hatten. Ab diesem Zeitpunkt sollte Freiheit, Gleichheit und
Brüderlichkeit gelten. Und zudem sollte Vernunft herrschen und die
Wissenschaft gefördert werden.
Was soll ich euch sagen - tatsächlich wurde es für viele, viele Menschen
besser. Krankheiten und Seuchen wurden besiegt und es schien als ob alles
immer weiter vorwärts gehen würde. Das Land im Zentrum entwickelte sich
ganz gut. Und auch den Nachbarn ging es besser als früher. Auch die
früheren Hungersnöte konnten weitgehend beseitigt werden.
Ich würde euch die Geschichte aber nicht erzählen, wenn sie keinen Haken
hätte - das war euch doch klar - oder etwa nicht?
Also, da gab es ein Land auf einem anderen Kontinent. Dieses Land war eine
lange Seereise - oder zumindest viele Flugstunden - entfernt. Dieses Land
wurde insbesondere von den Bewohnern der großen Insel und deren
Nachbarinseln, aber auch von anderen Menschen, die aus den Ländern rund um
das Land in der Mitte stammten, sowie von etlichen Leuten, die selbst aus
dem mittleren Land stammten, mit Gewalt Besitz genommen. Die dort
ursprünglich lebenden Menschen wurden einfach getötet oder vertrieben.
Schon das sollte uns zeigen, wes Geistes Kind diese Invasoren waren und
welche Werte sie hatten. Sie nannten sich übrigens fast alle Christen, von
ein paar Menschen jüdischen Glaubens und ganz wenigen anderen einmal
abgesehen. Die meisten der Eroberer gehörten einer der reformierten Kirchen
an. Viele vergessen, dass die Menschen auf der großen Insel und deren
Nachbarinseln eine reformierte katholische Kirche bildeten - und hätte man
zur Zeit dieser Reformation dort den Buchdruck gehabt, dann wäre der Mann
aus dem zentralen Land nicht so bekannt geworden, denn der große Theologe
der Insulaner hatte ebenfalls gegen die Herrschaften in der Zentrale der
Katholiken protestiert und wurde gebannt. Aber das ist eine andere
Geschichte.
Jedenfalls kannten die Leute im weit entfernt Land, welches sie blutig
erobert hatten, die Menschen des zentralen Landes und alle Länder darum
herum sehr, sehr gut. Sie wussten um das Können, um die Klugheit und die
Leistungsfähigkeit der Bevölkerung dieser Länder, denn schließlich kamen
sie fast alle von dort. Was die Menschen im fernen Land verband war vor
allem die Sprache. Nach relativ kurzer Zeit einigten sich die Eroberer auf
eine Amtssprache, nämlich die Sprache der allergrößten Gruppe, also
diejenige, welche auf der großen Insel und deren Nachbarinseln, westlich
des zentralen Landes, gesprochen wurde. Und das sollte zu deren Vorteil
werden, zumal diese Sprache später zur Weltsprache gewählt wurde.
Das ferne Land, wurde von den Nachfahren der Eroberern und Neuankömmlingen
- unter weiterer Tötung und Vertreibung der Ureinwohner - vollends
besiedelt. Die Siedler waren überwiegend mit dem Geist der sogenannten
protestantischen Ethik besselt, welche gut kapitalistischen
Herrschaftsstrukturen passt, wie sich bis heute leicht ergründen lässt.
Das ferne Land liegt strategisch bis zum heutigen Tag sehr vorteilhaft. Das
merkten die Bewohner sehr bald. Und zudem stellen sie fest, dass es
zahlreiche Rohstoffe gab, welche in den Gebieten, aus denen sie kamen,
nicht oder kaum vorhanden waren.
Sie hätten zufrieden sein können, denn sie hatten alles, was sie brauchten,
in ihrer neuen Heimat. Doch sie waren unzufrieden, sie hatten im wahrsten
Sinne des Wortes Blut geleckt und wollten immer mehr und mehr. Vor allem
jedoch wussten sie das Eine: Die Menschen ihrer ursprünglichen Heimat
konnten ihnen - nach ihrer Auffassung - gefährlich werden, denn sie wollten
die ganze Welt erobern. Und beinahe wäre ja die Sprache des mittleren
Landes zur Weltsprache gewählt worden. Das war damals - vor gar nicht so
langer Zeit - eine sehr knappe Entscheidung. Stellt euch einmal vor, was es
bedeuten würde, wenn die Sprache des zentralen Landes Weltsprache geworden
wäre.
Um die Weltherrschaft zu erlangen säte das ferne Land Zwietracht in den
alten Heimatländern, mit Ausnahme der großen Insel und deren Nachbarinseln
westlich des mittleren Landes. Reiche, mächtige Menschen des fernen Landes
gaben Geld um Unfrieden zu stiften und Kriege anzuzetteln. Ein ideologisch
verblendeter, ungebildeter Mann wurde zu einer Marionette der Mächtigen des
fernen Landes, es floss Geld in Mengen. Der tumbe Diktator, von dem sich
herausstellen sollte, dass er ein irrer Psychopath war, sowie die ganze
Bevölkerung bemerkte bis zum heutigen Tage nicht, dass in dem riesigen,
unsäglichen Vernichtungskrieg ein Marionetten-Spiel der mächtigen Menschen
aus diesem fernen Land im Gang war. Wer fragt sich, weshalb die Mächtigen
die Vernichtung von Menschen nicht schon viel früher gestoppt Haben?
Nachdem die Spieltaktik der Strippenzieher des fernen Landes erfolgreich
war, setzten die Mächtigen das Marionetten-Spiel überall auf der Welt fort
- immer mit dem Ziel Vorteile für sich zu erlangen, was denn sonst? Und sie
spielen heute noch.
Das Spiel ist insbesondere dann erfolgreich, wenn bei den Marionetten nicht
viel Licht im Oberstübchen brennt. Andererseits verstehen sich die
Mächtigen des fernen Landes auch auf psychologische Manipulation, die auch
bei gebildeten und intelligenten Menschen verfängt. Schließlich hatte der
relativ tumpe Diktator Komparsen um sich herum, welche ebenfalls an den
Marionettenfäden der Mächtigen aus dem fernen Land hingen. Mit
Finanzspritzen, Geldinfusionen und vermeintlicher Herrschaft geht viel. Im
Übrigen standen ihnen B.F. Skinner und Harold D. Lasswell sowie weitere
Experten zur Seite.
Nun, welche Politiker haben im zentralen Land aktuell die geringste
Bildung, sind am wenigsten strukturiert, zeigen den gröbsten Unverstand? Wo
brennt im Oberstübchen höchstens eine Tranfunzel? Wer steckt den Kopf in
den Sand und rennt verbohrt Ideologien nach? Wer ist nicht in der Lage die
Konsequenzen von Entscheidungen bis ans Ende zu denken? Und vor allem: Qui
bono - wem nutzt das Ganze? Die Antwort: Den Mächtigen in dem fernen Land
saugen Honig aus der Situation.
Zur Erinnerung: Der grüne Josef Martin "Joschka" Fischer hat niemals Abitur
gemacht und seine Lehre als Fotograf hat er abgebrochen. Trotzdem wurde
nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag in den USA zum Dozenten befördert
und der abiturlose Fischer wurde an der bekannten, us-amerikanischen
Princeton University zum Professor hofiert. Wenn das nicht märchenhaft ist,
dann weiß ich nicht.
Wie viel politisch Aktive an relevanten Positionen haben auch keine
abgeschlossene Ausbildung, sind verkrachte Studenten oder dergleichen,
haben Lebensläufe getürkt oder sich sonst unredlich verhalten, reißen aber
den Mund auf und maßen sich an uns zu gängeln, uns zu bevormunden? Ich
fürchte, dass solche Typen nicht in der Lage sind zu erkennen, dass sie
nichts als Marionetten sind, in einem Stück, das sie gar nicht kennen und
sie merken nicht, dass ganz andere, ganz woanders die Strippen ziehen und
die Puppen zu deren Vergnügen und Vorteilen tanzen lassen. Wer das für ein
Märchen hält, der sollte hinter die Kulissen schauen, meine ich.
Jörg Stimpfig
Ja, Herr Stimpfig. Ihr Beitrag ist amüsant und lehrreich zugleich. Ich erkenne gar viele Gemeinsamkeiten mit unseren aufgeblasenen, Unstudierten in unserer Regierungsebene.
Vielen herzlichen Dank für die Rückmeldung - tun wir was wir können, damit wir nicht weiter in Richtung Abgrund laufen 👈